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Einfluss von Schwerhörigkeit auf den Erfolg der geriatrischen Rehabilitation
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Schwerhörigkeit hat vielfältigen Folgen für soziale Situation und Lebensqualität. Sie scheint zumindest langfristig auch Einfluss auf kognitive Fähigkeiten zu haben und die Demenz zeigt beim Vorliegen einer Schwerhörigkeit eine höhere Inzidenz. Bei dieser Untersuchung interessierten wir uns für den Zusammenhang von Schwerhörigkeit und Rehabilitationserfolg in einer geriatrischen Klinik.
Methoden: Bei 227 Patienten einer Frührehabilitation in einer geriatrischen Klinik wurden im Rahmen des Assessments auch eine Tonaudiometrie durchgeführt und nach den Maßgaben der WHO retrospektiv ausgewertet. Diese Daten wurden analysiert und der Einfluss der Schwerhörigkeit auf den Rehabilitationserfolg untersucht. Dabei wurde der Rehabilitationserfolg mittels Verbesserung des Barthel-Index bestimmt, der die Selbsthilfefähigkeit des Patienten beurteilt.
Ergebnisse: Von den 227 untersuchten Patienten zeigten 41% keinen oder lediglich einen leichten Hörverlust. Bei 57% ergab sich ein mittel- bis hochgradiger Hörverlust, 2% waren ertaubt.
Von diesen Patientendatensätzen wurden diejenigen mit mangelnder Besserung (n=34) und diejenigen mit besonders guter Besserung im Barthel-Index (n=42) näher untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Patienten mit einem schlechten Rehaoutcome eine stärker ausgeprägte Schwerhörigkeit aufwiesen.
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Schwerhörigkeit eine entscheidende Rolle in der geriatrischen Rehabilitation spielen könnte und ihr daher seitens Ärzten und Therapeuten mehr Bedeutung und Aufmerksamkeit beigemessen werden sollte. HNO-Ärzte und Geriater haben in dem Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und geriatrischer Rehabilitation sicherlich noch erhebliche Aufklärungsarbeit zu leisten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.