Artikel
Auswirkungen von sequentiellen bilateralen Läsionen des auditorischen Cortex auf das Diskriminationslernen schneller Amplitudenmodulationen bei Mongolischen Wüstenrennmäusen – Ein Update
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Schnelle periodische Amplitudenmodulationen (AM) sind ein charakteristisches Merkmal der menschlichen Sprache und rücken seit einiger Zeit vermehrt ins Blickfeld der aktuellen Forschung. In einer früheren Studie wurde gezeigt, dass simultane bilaterale Ablation des auditorischen Cortex (AC) die Fähigkeit von Mongolischen Wüstenrennmäusen unterbindet, zwischen AM mit unterschiedlichen Modulationsfrequenzen unterscheiden zu lernen. In der aktuellen Studie betrachten wir die Auswirkungen, sequentieller anstatt simultaner Ablationen der AC beider Hemisphären. Zusätzlich untersuchen wir mögliche neurophysiologische Korrelate zu den Verhaltensbefunden nach einer unilateralen Läsion.
Das Lernverhalten in Ton-Unterscheidungstrainings wurde mittels eines aversiven go/no go Paradigmas in der Shuttle-Box untersucht. Parallel wurden 16-Kanal Extrazellulär-Ableitungen von Einzelzellantworten im linken AC durchgeführt.
Im Unterschied zur simultanen Ablation beider AC, führte sequentielle bilaterale Ablation nicht zu einer vergleichbaren schwerwiegenden Störung der bereits erlernten Diskriminationsfähigkeit. Dieses Ergebnis ist unabhängig von der Hemisphären-Abfolge der Ablation. Einzelzellableitungen belegen neuroplastische Verschiebungen der tonotopen Organisation im intakten AC nach kontralateraler Läsion.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein AC ausreichend für die Aufrechterhaltung der erlernten Diskriminierungsfähigkeit von schnellen AMs ist und die erhaltene Diskriminationsfähigkeit nach Ablation des zweiten AC lässt auf einen subkortikalen Reorganisationsprozeß schließen, der von der Ablation der ersten Hemisphäre initiiert wird und einen intakten AC benötigt, um die Fähigkeit, schnelle AM zu diskriminieren, auch nach der Läsion des zweiten AC zu gewährleisten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.