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Biopsychosoziale Einflüsse auf Distress bei Tinnitusbelastung
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Es wird der Zusammenhang der erlebten Belastung durch das Tinnitusgeräusch mit Stress, körperlichen oder psychischen Beschwerden und sozialen Parametern untersucht.
Methoden: Hierzu wird bei einer großen anfallenden Stichprobe (531 Patienten mit chronischem Tinnitus des Tinnituszentrums der Charite, Berlin) die Tinnitusbelastung über den Tinnitusfragebogen nach Göbel und Hiller gemessen und statistische Zusammenhänge zwischen Tinnitusscores und dem psychologischen Stressniveau (Perceived stress questionaire, PSQ), dem affektiven (Allgemeine Depressionsskala ADS-L, Berliner Stimmungsfragebogen BSF) und körperlichen Beeinträchtigungserleben (Berliner Beschwerdeinventar BBI) und der Lebensqualität (SF-8) sowie weiteren psychsosozialen Daten (Alter, Geschlecht, Familienstand) hergestellt.
Ergebnisse: Sowohl Höreinschränkung, als auch Stresserleben, depressive Belastung und somatische Beschwerden wurden als mittelstarke Prädiktoren von Belastungserleben bei chronischem Tinnitus indiziert. Unter Hinzunahme von sozialen Variablen wie Geschlecht, Alter, Familienstand wurden noch weitere Varianzanteile der chronischen Tinnitusbelastung erklärt. Insbesondere chronisch dekompensierte Tinnistuspatienten mit Hörminderung weisen eine verstärkte komorbide Stressbelastung mit körperlichen und psychischen Symptomen auf.
Schlussfolgerungen: An einer sehr großen, repräsentativen Stichprobe konnte der Einfluss psychometrischer als auch audiologischer Parameter statistisch präzisiert werden. Die einzelnen Einflussfaktoren können gut voneinander separiert und in ihrem multifaktoriellen Zusammenwirken auf erlebte Tinniutsbelastung (Tinnitus-Distress) dargestellt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.