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Prävalenz kochleärer Sklerosierung bei akut Ertaubten
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die vorliegende Arbeit untersucht die Prävalenz kochleärer Sklerosierung in einer Kohorte akut ertaubter Patienten.
Methoden: Eingeschlossen wurden 64 Patienten mit unilateraler, akuter, idiopathischer Ertaubung und entweder einem hochauflösenden CT des Felsenbeins (isotrope räumliche Auflösung ≤0,8 mm; n=18) oder einem hochauflösenden CISS-MRT (isotrope räumliche Auflösung ≤1 mm; n=55). 9 Patienten hatten beide Modalitäten erhalten. Ein erfahrender Kopf-Hals-Radiologe führte gegenüber den klinischen Symptomen verblindet eine standardisierte Befundung bezüglich Zeichen einer kochleären Sklerosierung durch.
Ergebnisse: Radiologische Zeichen einer kochleären Sklerosierung wurden bei 14 Patienten festgestellt (12 CT und 2 MRT). 8 Patienten zeigten unilaterale und 6 Patienten bilaterale Sklerosierungen. In den Fällen unilateraler Sklerosierung war bis auf eine Ausnahme das ertaubte Ohr betroffen. Bei 6 Patienten mit Zeichen der kochleären Sklerosierung im CT lag zusätzlich ein MRT vor, das in keinem der Fälle Sklerosierungszeichen aufwies.
Schlussfolgerungen: Radiologische Zeichen einer kochleären Sklerosierung wurden in einem überraschend hohen Prozentsatz (14/64, 22%) akut ertaubter Patienten festgestellt. Ein hochauflösendes Felsenbein-CT scheint bezüglich der Detektion einer kochleären Sklerosierung sensitiver zu sein als ein hochauflösendes CISS-MRT. Da sich jüngst die Cochlea-Implantation auch bei einseitiger Ertaubung als effektiv erwiesen hat, sollte somit ggf. bei Patienten mit fehlender Erholung einer akuten Ertaubung die Durchführung eines Felsenbein-CTs veranlasst werden, um eine kochleäre Sklerosierung auszuschließen. Im Falle einer Sklerosierung ist eine zeitnahe Cochlea-Implantation zu erwägen, bevor ein Progress der Sklerosierung eine Elektrodeninsertion behindert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.