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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Video-Kopf-Impuls-Test und thermische Vestibularisprüfung in der Diagnostik von Vestibularisschwannomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Alexander Blödow - Helios Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • Ralf Helbig - Helios Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • Andreas Eckert - Helios Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • Leif Erik Walther - HNO Praxis Sulzbach, Sulzbach
  • Marc Boris Bloching - Helios Klinikum Berlin-Buch, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod332

doi: 10.3205/13hnod332, urn:nbn:de:0183-13hnod3329

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Blödow et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Vestibularisschwannome sind gutartige Tumore des N. vestibulocochlearis im Kleinhirnbrückenwinkel. Den Goldstandard in der Diagnostik stellt die cMRT dar. Otoneurologische Untersuchungen zur Prüfung der vestibulären Funktionsintegrität des 8. Hirnnerven sind die klassische kalorische Prüfung und neuerdings der Video-Kopf-Impuls-Test (vKIT) zur Testung des horizontalen vestibulo-okulären Reflexes (hVOR). Erfahrungen zur Wertigkeit beider Testverfahren in der Diagnostik von Vestibularisschwannomen sind im direkten Vergleich bisher begrenzt.

Material und Methode: In dieser Studie wurde der hVOR mit Hilfe des vKIT und der kalorischen Prüfung bei 60 Patienten mit einem im cMRT gesicherten, einseitigen, sporadisch aufgetretenem Vestibularisschwannom untersucht. Die Häufigkeit pathologischer Befunde für die betroffene Seite wurde für beide Testverfahren in Bezug zur Tumorgrösse ausgewertet.

Resultate: Die kalorische Prüfung konnte deutlich häufiger eine Beeinträchtigung des hVOR nachweisen als der vKIT. Es fand sich mit beiden Testen eine Korrelation v.a. für die höheren Tumorstadien und zunehmende Reduktion der vestibulären Funktion.

Schlussfolgerung: Der vKIT ist eine schnelle und nichtinvasive Untersuchungsmethode und damit sehr praktikabel im klinischen Alltag. Er besitzt jedoch eine geringere Sensitivität in der Diagnostik von Funktionsstörungen des hVOR bei einseitigen Vestibularisschwannomen. Auf die klassische kalorische Prüfung sollte daher nicht verzichtet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.