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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Verbesserung der zentralen Kompensation vestibulärer Störungen durch spezifisches Schwindeltraining mit dem Vertiguard®-System

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ferdinand Bischof - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ulm
  • Christian Bermüller - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt
  • Nicole Rotter - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod330

doi: 10.3205/13hnod330, urn:nbn:de:0183-13hnod3307

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Bischof et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die zügige Mobilisation und die Durchführung eines spezifischen Schwindeltrainings bei Patienten mit vestibulären Störungen sind neben einer kurzeitigen medikamentösen Therapie in der Akutphase wichtige Grundprinzipien in der Therapie von Gleichgewichtsstörungen.

Es konnte gezeigt werden, dass durch Verwendung des kommerziell erhältlichen vibrotaktilen Neurofeedbackverfahrens Vertiguard®, die zentrale Kompensation vestibulärer Störungen angeregt und beschleunigt wird.

Methodik: Zur klinischen Anwendungsprüfung wurden im Rahmen dieser Untersuchung alle an unserer Klinik von Februar bis Oktober 2012 registrierten Patienten mit peripher-vestibulären Störungen ausgewertet. Als Einschlusskriterium für das Training dienten eine fehlende zentrale Kompensation oder anamnestisch persistierende Gleichgewichtsstörungen.

Analysiert wurden die Schwankungen der Körperachse in den Richtungen vorne-hinten (vh) sowie links-rechts (lr) bei der Durchführung von 14 standardisierten Übungen. Außerdem wurde das vom System errechnete Sturzrisiko ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt konnten in dem untersuchten Zeitraum 24 Patienten rekrutiert werden. Vermutlich aufgrund des Trainingprotokolls (2x5 Tage, je 30 Minuten) und weiter Anreise wurde das Vertiguard®-Training nur von 17 Patienten vollständig durchgeführt. Es zeigte sich eine Abnahme der Körperschwankung von 2,4 auf 1,5 °/s (vh) und von 2,1 auf 1,3 °/s (lr). Bei der Auswertung des vom System errechneten Sturzrisikos ergab sich eine relative Risikoreduktion um 14% von 42% auf 36%.

Diskussion: Ein spezifisches Schwindeltraining mit dem Vertiguard®-System ist ein neues Verfahren in der Therapie peripher-vestibulärer Störungen. Es führt zu einer Reduktion der Körperschwankung und des Sturzrisikos.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.