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Kinom und cochleäre Spiralganglienzellen (cSGZ) – Beeinflussen Proteinkinase-Inhibitoren das Wachstum von cSGZ?
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die Gesamtheit aller Proteinkinasen (PK) im Genom wird als Kinom bezeichnet und umfasst beim Menschen mit 518 verschiedenen PK 1,7% aller Gene. Die Wirkung dieser Enzyme kann durch PK-Inhibitoren selektiv aufgehoben werden, dies ermöglicht das gezielte Aufdecken zellulärer Signalwege. Im vorgestellten Projekt wurde der Einfluss von PK-Inhibitoren auf das Wachstum von Spiralganglienzellen untersucht. Dazu erfolgte ein Screening von 160 verschiedenen PK-Inhibitoren auf mögliche Effekte in vitro.
Methoden: cSGZ wurden aus den Cochleae von Sprague-Dawley-Ratten gewonnen und in 48-Well-Platten kultiviert. 160 verschiedene PK-Inhibitoren wurden in den Konzentrationen 0.05 µmol, 0.5 µmol und 5 µmol dem Nährmedium hinzugefügt und die Explantate für 72 Stunden inkubiert. Danach wurde das Wachstum der Explantate (Anzahl und Länge der Neuriten) nach Fixierung und Färbung mit Hilfe einer Mikroskopkamera bestimmt.
Ergebnisse: Mehrere der eingesetzten Kinaseinhibitoren führten zu einer deutlichen Wachstumshemmung in den cSGZ-Explantaten. Diese Hemmung war bereits in der geringsten Konzentration nachweisbar.
Schlussfolgerungen: Das durchgeführte in-vitro Screening konnte Proteinkinasen identifizieren, die eine Rolle beim Wachstum von Spiralganglienneuronen spielen. Weitere Studien sind notwendig, um diese Kinasen und ihre zellulären Signalwege besser zu verstehen und um mögliche klinische Anwendungsmöglichkeiten aufzudecken.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.