gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die Behandlung des akuten Hörsturzes. Ein Vergleich der H.E.L.P.-Apherese mit der Stennert-Therapie an 200 Patienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Thomas Berger - Klinik f. HNO, Universität Leipzig, Leipzig
  • Barbara Hagemeyer - Klinik f. HNO, Universität Leipzig, Leipzig
  • Markus Scholz - Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Leipzig
  • Andreas Dietz - Klinik f. HNO, Universität Leipzig, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod324

doi: 10.3205/13hnod324, urn:nbn:de:0183-13hnod3244

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Berger et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Bis heute bleiben die pathophysiologischen Zusammenhänge für den akuten Hörsturz ungeklärt. Durch die Anwendung einer H.E.L.P-Apherese erhofft man sich, eine deutliche Verbesserung der Mikrozirkulation am Corti-Organ zu bewirken. Jedoch sind ist das therapeutische Outcome und ggf. Behandlungsvorteile im Vergleich mit der Stennert-Therapie noch unklar.

Methoden: Es wurden entsprechend vorher festgelegter Einschlusskriterien 100 Patienten mit einem akuten Hörsturz durch einen H.E.L.P.-Apherese behandelt und mit einem retrospektiv ausgewerteten Patientenkollektiv, die mit einer Stennert-Therapie unter stationären Bedingungen behandelt wurden, verglichen. Zudem sollten eventuelle Subgruppen hinsichtlich des Therapieansprechens detektiert werden

Ergebnisse: Der Vergleich der Hörerholung im Zeitraum innerhalb von 1 Monat nach Behandlungsbeginn erbrachte keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Therapiegruppen. Jedoch ergab sich für die H.E.L.P.-Gruppe eine signifikante größere Anzahl an Vollremissionen. Es zeigte sich eine statistische Tendenz, dass die H.E.L.P-Apherese bei höhergradigen Hörverlusten eine bessere Hörerholung erwarten lässt. Alle anderen untersuchten Subgruppen (Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, befallene Frequenzen u.a.) konnten keine Unterschiede zwischen den Therapieansätzen nachweisen. Als großer Vorteil zugunsten der H.E.L.P-Apherese, wurde die einmalige ambulante Behandlung angesehen.

Diskussion: Die vorliegende Studie bestätigt ein gleichwertiges Therapieansprechen zwischen der Anwendung der H.E.L.P.-Apherese und der rheologischen Infusionstherapie nach Stennert beim akuten Hörsturz. Die Vorteile einer ambulanten Behandlung sowie die gute Verträglichkeit der Anwendung sind Argumente für eine breitere Anwendung im klinischen Alltag.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.