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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die Rolle von Diabetes mellitus bei der Pathogenese und Therapie von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-/Halsbereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Karim Zaoui - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Tobias Albrecht - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Albrecht Stenzinger - Pathologisches Institut, Heidelberg
  • Wilko Weichert - Pathologisches Institut, Heidelberg
  • Philippe Federspil - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Jochen Hess - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod306

doi: 10.3205/13hnod306, urn:nbn:de:0183-13hnod3069

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Zaoui et al.
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Gliederung

Text

Die globale Zunahme an Patienten mit Diabetes mellitus, insbesondere Typ-2 Diabetes, hat mittlerweile epidemische Ausmaße angenommen. Epidemiologische, klinische als auch experimentelle Studien belegen die Bedeutung von Diabetes mellitus als Risikofaktor bei unterschiedlichsten Tumorentitäten. Nicht selten besteht hierbei eine Ko-Inzidenz zwischen Diabetes und einer schlechten Prognose. Bis dato existiert jedoch keine Studie, welche systematisch die Rolle von Diabetes mellitus bei der Pathogenese und klinischem Verhalten von Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-/Halsbereich untersucht hat.

Ziel dieser retrospektiven experimentellen Studie war es, Diabetes-assoziierte Veränderungen bei HNSCC-Patienten zu identifizieren und deren Einfluss auf das klinische Verhalten sowie deren Expression und Aktivität von tumorrelevanten Signalkaskaden und Stoffwechselwegen aufzuklären.

In einer Pilotstudie wurden 273 an einem Oropharynxkarzinom erkrankten Patienten eingeschlossen, von denen 12% eine Historie mit Diabetes Typ I und II aufwiesen. Tumorpatienten mit einer Diabetes-Historie konnten einem statistisch signifikant schlechteren Tumorstadium sowie histomorphologisch geringerem Differenzierungsgrad zugeordnet werden. Durch immunhistochemische Färbungen von Tumorgewebeproben wurde der Einfluss von Diabetes auf die Regulation bzw. Expression von etablierten Onkogenen und Tumorsuppressorgenen analysiert, mit einem Fokus auf metabolische Signalwege, Tumorwachstum und Differenzierung.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse besteht die Möglichkeit, potentiell tumorrelevante Zielstrukturen für neue innovative Behandlungskonzepte bei HNSCC-Patienten mit einer Diabetes-Historie zu identifizieren, um so eine Therapieansprechrate zu verbessern.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.