Artikel
Die Rolle von Diabetes mellitus bei der Pathogenese und Therapie von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-/Halsbereich
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Die globale Zunahme an Patienten mit Diabetes mellitus, insbesondere Typ-2 Diabetes, hat mittlerweile epidemische Ausmaße angenommen. Epidemiologische, klinische als auch experimentelle Studien belegen die Bedeutung von Diabetes mellitus als Risikofaktor bei unterschiedlichsten Tumorentitäten. Nicht selten besteht hierbei eine Ko-Inzidenz zwischen Diabetes und einer schlechten Prognose. Bis dato existiert jedoch keine Studie, welche systematisch die Rolle von Diabetes mellitus bei der Pathogenese und klinischem Verhalten von Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-/Halsbereich untersucht hat.
Ziel dieser retrospektiven experimentellen Studie war es, Diabetes-assoziierte Veränderungen bei HNSCC-Patienten zu identifizieren und deren Einfluss auf das klinische Verhalten sowie deren Expression und Aktivität von tumorrelevanten Signalkaskaden und Stoffwechselwegen aufzuklären.
In einer Pilotstudie wurden 273 an einem Oropharynxkarzinom erkrankten Patienten eingeschlossen, von denen 12% eine Historie mit Diabetes Typ I und II aufwiesen. Tumorpatienten mit einer Diabetes-Historie konnten einem statistisch signifikant schlechteren Tumorstadium sowie histomorphologisch geringerem Differenzierungsgrad zugeordnet werden. Durch immunhistochemische Färbungen von Tumorgewebeproben wurde der Einfluss von Diabetes auf die Regulation bzw. Expression von etablierten Onkogenen und Tumorsuppressorgenen analysiert, mit einem Fokus auf metabolische Signalwege, Tumorwachstum und Differenzierung.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse besteht die Möglichkeit, potentiell tumorrelevante Zielstrukturen für neue innovative Behandlungskonzepte bei HNSCC-Patienten mit einer Diabetes-Historie zu identifizieren, um so eine Therapieansprechrate zu verbessern.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.