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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Einfluss von CD56-positiven Lymphozyten und HPV-Assoziation auf die Prognose des Oropharynxkarzinoms

Meeting Abstract

  • corresponding author Steffen Wagner - HNO Klinik Giessen / Forschungslabor, Gießen
  • Ben Hennig - Universitätsklinikum Giessen / Institut für Pathologie, Gießen
  • Alexander Benz - Universitätsklinikum Giessen / Institut für Pathologie, Gießen
  • Stefan Gattenlöhner - Universitätsklinikum Giessen / Institut für Pathologie, Gießen
  • Elena-Sophie Prigge - Universitätsklinikum Heidelberg / Angewandte Tumorbiologie, Heidelberg
  • Miriam Reuschenbach - Universitätsklinikum Heidelberg / Angewandte Tumorbiologie, Heidelberg
  • Magnus von Knebel Doeberitz - Universitätsklinikum Heidelberg / Angewandte Tumorbiologie, Heidelberg
  • Claus Wittekindt - Universitätsklinikum Giessen / Hals-Nasen-Ohrenklinik, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - Universitätsklinikum Giessen / Hals-Nasen-Ohrenklinik, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod301

doi: 10.3205/13hnod301, urn:nbn:de:0183-13hnod3014

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Wagner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Assoziation mit humanen Papillomaviren (HPV) ist als günstiger Prognosefaktor beim Oropharynxkarzinom (OSCC) gesichert. Natürliche Killerzellen exprimieren das Antigen CD56 (CD56+) und können Tumorzellen und virusinfizierte Zellen abtöten. Der Einfluss von HPV auf die Präsenz von CD56+ Zellen und deren Bedeutung für die Prognose von Patienten mit OSCC wurde erstmals untersucht.

Methoden: FFPE Gewebeproben von OSCC (n=140) wurden immunhistochemisch untersucht und die Anzahl CD56+ Zellen für Tumorgewebe und Stroma quantifiziert. Eine HPV Assoziation der Tumorerkrankung wurde definiert als positiver Nachweis von HPV-DNA (Luminex-PCR) bei zeitgleicher Immunreaktivität gegen das zelluläre p16INK4a Protein (CINtec® PLUS).

Ergebnisse: Eine HPV Assoziation bestand bei 29/140 (21%) Patienten. Im Gegensatz zu Patienten mit nicht-HPV-assoziierten OSCC wiesen diese in Überlebenszeitanalysen ein signifikant besseres kumulatives Überleben auf (Log Rank Test, p<0,001). Die Auftretenswahrscheinlichkeit von CD56+ Zellen in Tumorgewebe und Stroma war in HPV-assoziierten Tumoren signifikant erhöht (Χ²-Test, p<0,001). Patienten, bei denen CD56+ Zellen in Tumorgewebe und Stroma nachweisbar waren hatten gegenüber Patienten, bei denen dies nicht der Fall war eine signifikant bessere mittlere Überlebenszeit von 6,2±0,5 vs. 4,9±0,6 Jahren (Log Rank Test, p<0,05).

Schlussfolgerung: Die Präsenz von CD56+ Zellen in Tumor und Stroma ist bei HPV-assoziierten OSCC signifikant erhöht und könnte hierdurch, neben einer intrinsischen Radiosensitivität HPV-assoziierter OSCC, eine weitere Erklärung für die bessere Prognose dieser Patienten sein. Der Einfluss von CD56+ Zellen auf die Prognose muss jedoch in einer Folgestudie multivariat überprüft werden.

Unterstützt durch: Verein zur Förderung der Krebsforschung in Gießen e.V.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.