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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Diagnostischer Stellenwert der Feinnadelaspirationszytologie und der Grobnadelpunktion im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Julia Thierauf - Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
  • Gerhard Rettinger - Klinik für HNO-Heilkunde, Uniklinik Ulm, Ulm
  • Martin Bommer - Klinik für Innere Medizin III, Uniklinik Ulm, Ulm
  • Jörg Lindemann - Klinik für HNO-Heilkunde, Uniklinik Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod293

doi: 10.3205/13hnod293, urn:nbn:de:0183-13hnod2939

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Thierauf et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit der Feinnadelaspirationszytologie (FNAC) und der Grobnadelpunktion (GNP) existieren zwei minimal invasive Methoden in der Dignitätsklärung von klinisch oder sonographisch auffälligen tumorösen Veränderungen im Kopf-Hals-Bereich. Zum Vergleich der beiden Techniken liegen bisher kaum Daten vor. Das Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, den diagnostischen Stellenwert sowie die Sensitivität und Spezifität dieser beiden Untersuchungen zu vergleichen.

Methoden: Im Zeitraum von 2005 bis 2010 wurde bei 86 Patienten eine GNP und bei 408 Patienten eine FNAC durchgeführt. 52 Patienten der GNP-Gruppe und 224 Patienten der FNAC-Gruppe wurden anschließend operiert, so dass die Ergebnisse mit der endgültigen Histopathologie verglichen werden konnten.

Ergebnisse: Die Sensitivität der FNAC lag höher als die der GNP (85% vs. 80%), unterlag aber bei der Spezifität (87% vs. 94%) und dem positiv prädiktiven Wert (64% vs. 97%). Überlegen war die FNAC der GNP bei dem negativ prädiktiven Wert (92% vs. 71%) und dem falsch negativen Wert (5% vs. 13%). Bei der Berechnung des falsch positiven Wertes schnitt die GNP besser ab (2% vs. 15%). Deutlich überlegen war die FNAC bei der Erkennung von Lymphomen (100% vs. 75%). Die GNP schnitt besser bei der Diagnose von Plattenepithelkarzinom-Metastasen ab (85% vs. 73%).

Schlussfolgerungen: Beide Methoden sind sehr gut geeignet, die Dignität von Raumforderungen im Kopf-Hals-Bereich mit hoher Sensitivität und Spezifität zu klären. Die FNAC eignet sich besonders zur Diagnostik von hämatologischen Erkrankungen und zum Ausschluss von Malignomen bei suspekten Lymphknoten. Die GNP hat sich als besonders valide bei der Erkennung von Rezidiven in bereits bestrahltem oder operiertem Gewebe erwiesen, zudem hat sie den großen Vorteil einer Histologiegewinnung zur weiteren Therapieplanung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.