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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die prädiktive Wertigkeit von p16 in HPV-positiven Oropharynxkarzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Aykut Tahtali - Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Christin Geißler - Johann-Wolfgang-Goethe-Universitätsklinik Frankfurt / Klinik für Hals-, Nasen-,, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Johann-Wolfgang-Goethe-Universitätsklinik Frankfurt / Klinik für Hals-, Nasen-,, Frankfurt/M.
  • Jens Wagenblast - Johann-Wolfgang-Goethe-Universitätsklinik Frankfurt / Klinik für Hals-, Nasen-,, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod291

doi: 10.3205/13hnod291, urn:nbn:de:0183-13hnod2916

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Tahtali et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Etwa 26% aller Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich und 36% der Oropharynxkarzinome sind HPV-positiv. Zahlreiche epidemiologische Studien konnten zeigen, dass die Zahl der HPV-induzierten Kopf-Hals-Tumore in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen hat. HPV bewirkt unter anderem eine Überexpression von p16. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die prädiktive Wertigkeit des p16 als Surrogatmarker in HPV-positiven Oropharynxkarzinomen zu untersuchen.

Methoden: Retrospektiv wurden 48 Tumorproben von 26 Patienten mit histologisch gesichertem Oropharynxkarzinom untersucht. Die Analyse erfoglte mittels zweistufiger PCR. Im ersten Schritt wurden jene Proben ermittelt, die HPV-DNA enthielten. Anschließend wurde über typspezifische Primer der HPV-Stamm festgestellt. Zum Schluss wurden alle Proben einer immunhistochemischen Färbung auf p16 unterzogen.

Ergebnisse: Von allen untersuchten Tumorproben waren 14 HPV-positiv (29%). In 13 dieser Proben konnte HPV 16 nachgewiesen werden, in einer fand sich HPV 6. Alle HPV 16-positiven Proben zeigten eine Überexpression von p16, die HPV 6-positive Probe war negativ für p16, ebenso die HPV-negativen Proben, bis auf zwei, die eine leichte bzw. mäßige p16-Expression aufwiesen.

Schlussfolgerungen: Eine Überexpression von p16 korrelierte in allen Fällen mit einem positiven HPV 16-Status, so dass p16 potenziell als Surrogatmarker für eine HPV-Infektion genutzt werden kann. Die Kombination aus PCR und p16 Immunhistochemie erhöht jedoch die diagnostische Wertigkeit. Der Einfluss des HPV-Status auf das onkologische Therapieregime, z.B. zur Dosisreduktion der Radiochemotherapie bei Patienten mit HPV-positiven Tumoren, ist Gegenstand klinischer Studien.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.