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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die Rolle der Brachytherapie als adjuvantes Therapieverfahren bei der Behandlung von Oropharynxkarzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Branislava Singbartl - Aklepios St.Georg, Hamburg
  • Christian Metzger - Universität Lübeck, Lübeck
  • Ingo Teudt - Asklepios Hamburg Altona, Hamburg
  • György Kovacs - Universität Lübeck, Lübeck
  • Henrik Graefe - Asklepios St. Georg, Hamburg
  • Jens Eduard Meyer - Asklepios Hamburg, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod283

doi: 10.3205/13hnod283, urn:nbn:de:0183-13hnod2837

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Singbartl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Inwieweit lässt sich durch die Brachytherapie als adjuvantes Verfahren unter der Berücksichtigung der onkologischen Sicherheit die perkutane Strahlendosis reduzieren und vorteilbringend im Rahmen des therapeutischen Gesamtkonzeptes einbringen?

Methode: Retrospektiv erfolgte eine Datenerhebung bei Patienten mit Oropharynxkarzinom die funktioonell operiert und/oder rekonstruiert wurden, perkutan bestrahlt und mit einer Brachytherapie einen lokalen Boost erhielten, im Hinblick auf das Gesamtüberleben und die Rezidivfreiheit. Die Analyse der Daten auf Strahlenschäden und Therapienebenwirkungen lässt Rückschlüsse auf die Toxizität des Behandlungskonzeptes zu.

Ergebnisse: In die Studie wurden 31 Pateinten eingeschlossen, die in der Zeit von 2010 bis 2011 eine adjuvante Brachytherapie (mediane Dosis 12Gy) erhalten haben. Einschlusskriterium war ein kurativer Therapieansatz. 2 Patienten sind aufgrund von lokoregionären Rezidiven verstorben, 1 Patient an einer Lungenmetastasierung bei einem Colon-Ca als Zweitkarzinom. Desweiteren verstarb ein weiterer Patient nicht tumorbedingt. Das rezidivfreie Überleben lag bei 83% nach 2 Jahren. Die Einteilung der Strahlenschäden in akute und chronische Nebenwirkungen erfolgte nach CTC-Kriterien. Dabei zeigte sich nur in 8 Fällen eine CTC-Grad 3; Grad 4 und 5 kamen nicht vor.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bekräftigen vorangehende Studien im Hinblick auf die Effektivität und Sicherheit einer kombinierten Behandlung bei Oropharynxkarzinomen mittels Brachytherapie und reduzierter perkutaner Bestrahlung nach einer chirurgischen Tumoroperation. Insbesondere ein guter Funktionserhalt von Schlucken und Sprechen ohne schwere radiogene Toxizität erscheint mit diesem Konzept möglich. Dennoch bleibt die Aussage im Hinblick auf die Langzeitprognose und Lebensqualität der Patienten mit Oropharynxkarzinomen offen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.