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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Nikotinische Acetylcholinrezeptoren in Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs in Abhängigkeit von Tumorstadium und Tumorlokalisation

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claudia Scherl - HNO-Univ.-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Renate Schäfer - HNO-Univ.-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Olaf Wendler - HNO-Univ.-Klinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod277

doi: 10.3205/13hnod277, urn:nbn:de:0183-13hnod2779

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Scherl et al.
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Gliederung

Text

Nikotin und Nitrosamine binden an nikotinische Acetylcholinrezeptoren (nAChR), wodurch es zur Ausschüttung von zellregulierenden Substanzen kommt, über die Nikotin indirekt karzinogen wirkt und bereits initiierte Tumoren progredieren kann. Um die Bedeutung der nAChRs bei der Tumorentstehung und -progression beurteilen zu können, liefert die vorliegende Studie detaillierte Daten über die Expression der α-Untereinheiten (UE) 1, 3, 5 und 7 in Abhängigkeit von Tumorlokalisation und -stadium.

In Plattenepithelkarzinomgewebe (n=37) und korrespondierendem Normalgewebe (NG) (n=40) wurde mittels qPCR, Westernblot und Immunhistochemie die Expression der UEs α1, α3-, α5- und α7 untersucht und statistisch mit klinischen Daten korreliert.

Die α1-UE des nAChR wird im Tumor insgesamt signifikant geringer (um den Faktor 1/3) exprimiert als in normaler Schleimhaut (qPCR). Am stärksten war diese Verminderung in Oropharynxtumoren (Faktor 1/10, n=10). Larynx- und Hypopharynxkarzinome (n=10 bzw. 6) dagegen zeigen ein 4fach erhöhtes Expressionsniveau. Die α3-, α5- und α7-UE zeigten in der qPCR und im Westernblot nur geringfügige Änderungen (nicht signifikant). Die immunhistologische Färbung speziell der α1-UE, zeigt analoge Signale im Tumorgewebe. Gemessen am UICC-Stadium und Tumorgraduierung (G1-G4) ergab sich eine signifikante Abnahme der relativen α1-Expressionsstärke mit Zunahme des Tumorstadiums und der Graduierung. Die anderen UEs wiesen eine Expressionszunahme bei steigendem Tumorstadium und hoher Graduierung auf (α7 nicht signifikant).

Die α1-UE unterscheidet sich signifikant von den anderen UEs und hat offenbar eine andere Bedeutung als die α3-, α5- und α7-UE. Im Tumorkontext könnte die α1-UE im Anfangsstadium von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen eine Rolle zu spielen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.