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Funktionelle Einschränkungen des Fanconi-BRCA-Signalweg in Kopf-Hals-Karzinomzellinien
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Hintergrund: Kopf-Hals-Karzinome sind auf Zellebene durch eine hohe chromosomale Instabilität mit einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber DNA-kreuzvernetzenden Substanzen wie Cisplatin gekennzeichnet. Die Fanconi-Anämie (FA) ist eine rezessive Erkrankung mit Keimbahnmutationen in mindestens 15 verschiedenen Genen, bei der auf zellulärer Ebene eine spontane chromosomale Instabilität und eine stark erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Cisplatin und Mitomycin C existiert. Klinisch kommt es unter anderem zur frühen Ausbildung epithelialer Malignome, häufig Kopf-Hals-Karzinome. Erworbene Defekte des FA/BRCA-Signalwegs wurden in den letzten Jahren aber auch bei Malignomen von Patienten ohne Fanconi-Anämie, z.B. bei sporadischen Brust-, Ovarial-, Lungen- oder Hodentumoren beschrieben.
Methoden: Wir charakterisierten den FA/BRCA-Signalweg in 15 Kopf-Hals-Karzinomzelllinien. Die genetische Instabilität wurde mittels FACS-Analyse dargestellt. Ein Western-Blot, des FancD2 Proteins charakterisiert den Zeitpunkt der Schädigung im FA/BRCA-Signalweg. In Abhängigkeit dieser Ergebnisse erfolgte die adenovirale Transduktion der verschiedenen potentiell beteiligten Gene (FANC-A/B/C/D1/D2/E/F/G/I/L/M/N) und eine Überprüfung der Restitution der Funktionalität sowie die weitere Charakterisierung der Art des Defektes.
Ergebnis: Bei 2 Zelllinien konnten Defekte des frühen FA/BRCA Signalweges dargestellt werden, bei weiteren bestehen späte Defekte. Aufgrund der hohen genetischen Instabilität der Zelllinien sind Defektdefinitionen bei sporadischen HNSCC jedoch varianter als bei FA-Patienten mit eindeutigen Keimbahnmutationen.
Schlussfolgerung: Defekte des FA/BRCA-Signalweges liegen bei HNSCC vor, variieren jedoch in stärkerem Maße als bei FA-Patienten.
Unterstützt durch: Forschungskommission der Uni Düsseldorf
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.