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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Subletale Konzentrationen synthetischer Derivate des humanen Cathelicidins beeinflussen das Wachstumsverhalten von HNSCC-Zelllinien

Meeting Abstract

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  • corresponding author Susann Rosseck - Asklepios Klinik St. Georg, HNO-Heilkunde, Hamburg
  • Christina Röbke - Asklepios Klinik St. Georg, HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und Plastisch, Hamburg
  • Jens E. Meyer - Asklepios Klinik St. Georg, HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und Plastisch, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod274

doi: 10.3205/13hnod274, urn:nbn:de:0183-13hnod2746

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Rosseck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Kopf-Hals-Karzinome (HNSCC) besitzen auch heute noch eine relativ schlechte Prognose, sodass es nötig ist effektivere Behandlungsmethoden zu entwickeln. Eine mögliche Substanzklasse zur Therapie von HNSCC sind Antimikrobielle Peptide (AMPs). AMPs sind natürlich vorkommende Antibiotika und wirken gegen eine Vielzahl von Pathogenen und zeigen teilweise auch eine antitumorale Wirkung. Zu den antitumoral wirksamen AMPs gehört das humane Cathelicidin (hCAP-18) mit seinem aktiven Fragment LL-37.

Materialen & Methoden: In Vorversuchen konnten wir nachweisen, dass verkürzte synthetische Fragmente von LL-37 zytotoxisch auf HNSCC-Zellen wirken. Für einen klinischen Einsatz ist es jedoch wichtig, die Frage der eventuellen Resistenzentwicklung zu klären. Mittels Impedanz-Messungen und immunhistochemischen Färbungen wurde die Entwicklung einer möglichen Resistenz der HNSCC-Zelllinien nach mehrwöchiger Vorbehandlung (1–4 Wochen) mit subletalen Dosen synthetischer Derivate untersucht.

Ergebnis: Erste Impedanz-Messungen zeigen eine konzentrationsabhängige Beeinflussung der HNSCC-Zelllinien. Geringe Konzentrationen (1 µM) der synthetischen Derivate führen zu einem vermehrten Zellwachstum, während bei etwas höheren Konzentrationen (10 µM) das Zellwachstum gestoppt wird. Immunhistochemische Färbungen deuten auf eine verstärkte Expression des Zellzyklusmarkers Proliferating-Cell-Nuclear-Antigen (PCNA) bei den vermehrt proliferierenden Zellen hin.

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, die genauen Konzentrationen für einen Einsatz von AMPs als Therapeutikum von HNSCC zu ermitteln. Während zu geringe Konzentrationen das Tumorwachstum sogar begünstigen, führen höhere Konzentrationen zu einem Wachstumsstopp. Dadurch lassen sich Dosisbereiche für den Einsatz im Tier und später im Menschen abschätzen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.