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Der Einsatz der Grobnadelinzisionsbiopsie im Bereich der Zunge: Ein innovatives Verfahren
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Plattenepithelkarzinome von Zunge, Zungengrund sowie Mundboden zeichnen sich nicht selten durch ein tief submuköses Wachstum aus. Trotz möglicherweise eindeutiger Befunde in der Bildgebung kann sich die für die Diagnosesicherung und Therapieplanung essentielle Histologie-Gewinnung mitunter erschwert gestalten. Weiterhin stellt sich bei der Beurteilung der Operabilität von Zungentumoren häufig die Frage eines Mittellinien-überschreitenden, ebenfalls meist submukösen Tumorwachstums.
Anhand mehrerer Fallbeispiele sollen die diagnostischen Möglichkeiten eines Einsatzes der Grobnadelinzisionsbiopsie (GNB) im Bereich der Zunge dargestellt werden. Die Anwendung der GNB erfolgt im Rahmen einer Panendoskopie in ITN mit einer halbautomatischen Biopsiepistole und „side-notch“-Nadeln der Größe 12 bis 18 Gauge.
Die Auswertung unserer Fälle zeigt, dass das Verfahren mit großer Zuverlässigkeit suffiziente Gewebezylinder liefert und die Möglichkeit bietet, ein submukös wachsendes Karzinom des Zungenkörpers oder -grundes nachzuweisen, aber auch durch gezielt negative Biopsiezylinder in der Zungenmitte die Operabilität eines Tumors zu sichern.
Die GNB ist heute in vielen Fachbereichen eine etablierte Methode; insbesondere im Bereich der Mamma und der Prostata wird sie häufig eingesetzt. Zur Beurteilung cervikofacialer Raumforderungen hat die GNB in den letzten Jahren ebenfalls vermehrt Beachtung gefunden. Der Einsatz der GNB im Bereich der Zunge wird von uns erstmals beschrieben. Die GNB scheint hier häufig entscheidende Vorteile zu bieten und erweist sich besonders in ausgewählten Konstellationen als hilfreich, z.B. zum Nachweis eines submukösen Tumorwachstums, zur Ausdehnungsbestimmung, sowie zur Rezidiv-Beurteilung nach Therapie und bei einem CUP (Carcinoma of unknown primary).
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.