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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Refluxinduzierte epitheliale-mesenchymale Transition als Cofaktor der periprothetische Leckagen nach stimmprothetischer Rehabilitation

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. für Hals-Nasen-Ohr, Ulm
  • Heinz Maier - HNO-Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Konrad Steinestel - Abteilung für Pathologie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod256

doi: 10.3205/13hnod256, urn:nbn:de:0183-13hnod2562

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Stimmrehabilitation nach LE wird der Einsatz von Stimmprothesen präferiert. Die Methode vereint eine einfache Operationstechnik bei geringen Komplikationsrate mit einem ausgezeichneten Rehabilitationserfolg. Allerdings entwickeln ca. 25% der Patienten mit einer Latenz von 1–4 Jahren nach Shutnanlage eine periprothetische Leckage unterschiedlichen Ausmaßes. Ein wesentlicher Faktor scheint eine refluxinduzierte epithelial-mesenchymale Transition der junction-Proteine zu sein.

Material und Methoden: Bei 45 Patienten wurden eine 24-h-pH-Metrie, Probebiopsien aus der Stimmfistel mit molekularbiologischer Untersuchung auf interzelluläre junction-Proteine sowie eine Korrelation mit dem Schweregrad des Refluxes und der Stimmfistelproblematik vor und nach Antirefluxtherapie mit Protonenpumpeninhibitoren durchgeführt.

Ergebnisse: Die epitheliale-mesenchymale Transition wurde mittels eines etablierten Scores für ösophageale Biopsien eingeteilt. Patienten, die klinisch auf die PPI-Therapie reagierten, zeigten auch hinsichtlich der Score-Entwicklung eine signifikante Korrelation (R=0,276, P<0,01). Ein entsprechendes diametrales Verhalten zeigten auch die Patienten, die nicht auf die PPI-Therapie reagierten (R=0,275, P<0,05). Unter Antireflux-Therapie zeigte sich bei den PPI-Respondern eine signifikante Abnahme des EMT-Scores, während die Non-Responder sogar einen leichten Anstieg des EMT-Scores unter Therapie aufwiesen.

Schlussfolgerung: Mit der Etablierung des EMT-Scores kann gezeigt werden, daß ein hoher ösophagealer Reflux nicht nur ein wesentlicher Comobilitätsfraktor für die Stimmfistelerweiterung und Induktion der periprothetischen Leckage nach Stimmprothesenrehabilitation ist, sondern das sich der Schweregrad der periprothetischen Leckage auch in dem Ausmaß der epithelial-mesenchymal Transition wieder findet.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.