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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Sorafenib Behandlung von HNSCC führt zu einer Radiosensitivierung

Meeting Abstract

  • corresponding author Simon Laban - Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), Hamburg
  • Leonhard Steinmeister - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Universitätsklinik, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Chia-Jung Busch - Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Ekkehard Dikomey - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Universitätsklinik, Hamburg
  • Malte Kriegs - Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Universitätsklinik, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod249

doi: 10.3205/13hnod249, urn:nbn:de:0183-13hnod2493

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Laban et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Strahlentherapie ist im Rahmen kurativer Therapiekonzepte von Kopf-Hals-Tumoen (HNSCC) von großer Bedeutung. Klinisch werden traditionelle Chemotherapeutika, aber auch Inhibitoren des epidermalen Wachstumsfaktor Rezeptors (EGFR) mit Strahlentherapie kombiniert. Die Inhibition des EGFR führt jedoch nicht immer zum Therapieerfolg. Es gibt Hinweise, dass Signalwege downstream des EGFR, wie der RAS/RAF/MAPK Signalweg, besonders wichtig für die Strahlenempfindlichkeit von Tumorzellen sind. Die Inhibition des RAS/RAF/MAPK Signalweg durch Sorafenib (Nexavar®; Bayer HealthCare), einen Multi-Tyrosinkinaseinhibitor, stellt daher ein erfolgversprechendes Konzept dar.

Methoden: Kopf-Hals-Tumorzelllinien (UTSCC 29, 42A/B, 60A, FaDu), A549 (NSCLC), Messung der MAPK-Phosphorylierung im Western Blot, Bestimmung der Zellüberlebens und des dose-enhancement factors bei 50% Überleben (DEF50) im Koloniebildungsassay, Zellzyklus-Bestimmung durch Durchflusszytometrie, Apoptosemessung durch Durchflusszytometrie, Nachweis residueller DNA-Doppelstrangbrüche durch 53bp-1-Immunfluoreszenz.

Ergebnisse: Sorafenib führt in Kombination mit Bestrahlung in 5/6 getesteten Zelllinien zu einer Radiosensitivierung um einen DEF50 zwischen 1,11 und 1,84. In den radiosensitivierbaren Zelllinien wurde durch Sorafenib eine signifikante Inhibition der DNA-Reparatur beobachtet, während weder eine gesteigerte Apoptose noch vermehrter Zellzyklusarrest im Vergleich zu Bestrahlung allein vorlagen. Als Ursache der Radiosensitivierung liegt daher eine Inhibition der DNA-Reparatur durch Sorafenib nahe.

Schlussfolgerung: Sorafenib Behandlung resultierte in einer starken Radiosensitivierung bei mehreren HNSCC Zelllinien. Die Inhibition des RAS/RAF/MAPK Signalweges könnte in Zukunft klinisch relevant werden.

Unterstützt durch: Universitäres Cancer Center Hamburg und Bayer HealthCare

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Das Sorafenib wurde freundlicherweise von Bayer HealthCare zur Verfügung gestellt.