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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

HPV-Infektionen in Kopf-Hals-Karzinomen: Prävalenzunterschiede in Abhängigkeit von Anatomie und Geographie

Meeting Abstract

  • corresponding author Hannes Henry - Uniklinik Kiel HNO, Kiel, Deutschland
  • Elgar Susanne Quabius - Uniklinik Kiel, Institut für Immunologie, Kiel
  • Jochen Haag - Uniklinik Kiel, Institut für Pathologie, Kiel
  • Christoph Röcken - Uniklinik Kiel, Institut für Pathologie, Kiel
  • Helen Wikström - Uniklinik Kiel, Institut für Pathologie, Kiel
  • André Kühnel - Uniklinik Kiel HNO, Kiel
  • Markus Hoffmann - Uniklinik Kiel HNO, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod237

doi: 10.3205/13hnod237, urn:nbn:de:0183-13hnod2379

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Henry et al.
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Gliederung

Text

HPV-Prävalenzen zeigen in Kopf-Hals-Karzinomen Varianzen, die von der Tumorlokalisation, der HPV-Nachweismethode und wohl auch der geografischen Region, in der die Patienten leben, abhängig ist. In den USA sind 40–80% der Oropharynxkarzinome HPV-bedingt, während in Europa die Rate von 90% in Schweden bis zu weniger als 20% in Regionen mit höchstem Tabakkonsum reicht. HPV-Prävalenzen scheinen nicht nur zwischen Kontinenten unterschiedlich zu sein, sondern auch in benachbarten Gegenden einer Region wie Norddeutschland. Wir haben daher tonsilläre (T) und nicht-tonsilläre (NT) Karzinome von 241 Patienten aus 5 Tumorzentren auf HPV untersucht.

Teilnehmende Tumorzentren sind Kiel/Lübeck (n=63; T, n=23), Oldenburg (n=52; T, n=24), Hamburg (n=49; T, n=17), Hannover (n=42; T, n=23) und Greifswald (n=35; T, n=23). Es wurde der HPV-Nachweis mittels PCR-basiertem LCD Array an FFPE Gewebe und p16-Immunhistochemie durchgeführt.

HPV16 wurde in 56/241 (23%) Fällen gezeigt (42% Positive in T und 8% in NT). HPV-Prävalenzen variieren zwischen den Zentren erheblich (NT+T: 14% bis 31%; T: 24%–50%, NT: 0%–17%). Die höchsten HPV-Raten zeigen sich in Greifswald, Oldenburg und Hannover, während die niedrigsten in Hamburg zu finden sind. Kiel/Lübeck mit 43% (T) und 10% (NT) HPV-Positiven repräsentieren den Median der HPV-Prävalenzen.

HPV-Prävalenzen unterscheiden sich sogar zwischen benachbarten geografischen Regionen, wobei nicht Großstädte oder Ballungszentren die höchsten Raten aufweisen. Die auf Archivmaterial basierten HPV-Raten sind im Vergleich zu HPV-Analysen an Frischgewebe niedriger. Prospektive Erhebungen molekularbiologischer und sozioepidemiologischer Daten zur HPV-Infektion in Deutschland sollten klären, ob USA-Daten u.a. zur HPV-Transmission auf andere Länder übertragbar sind.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.