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Der Einfluss der viralen Onkoproteine E6 und E7 auf die miRNA-Expression in Keratinozyten
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: MiRNAs werden gewebespezifisch exprimiert und weisen zudem häufig im Tumorgewebe eine veränderte Expression im Vergleich zum Normalgewebe auf. MiRNAs fungieren als Modulatoren der Translation, indem gezielt 3‘-untranslatierte mRNA-Abschnitte blockiert werden. In Voruntersuchungen konnten wir durch miRNA-Arrays signifikante Unterschiede der miRNA-Expressionen von HPV-positiven und -negativen Oropharynxkarzinomen nachweisen. Bei der Validierung mittels quantitativer RT-PCR konnte für miR-9, miR-16-2* und miR-363 eine signifikante Überexpression in HPV-positiven OSCC gezeigt werden.
Methode: Primäre Vorhautkeratinozyten wurden stabil mit HPV16-E6, -E7 oder E6+E7 Vektorkonstrukten transduziert. Die Expression der ausgewählten miRNAs wurde mittels qRT-PCR quantifiziert.
Ergebnisse: Die viralen Onkoproteine HPV16-E7 und insbesondere HPV16-E6 zeigten einen deutlichen Einfluss auf die Expression der miR-9, -16-2* und -363. Während miR-9 und miR-16-2* eine dem HPV-positiven Tumorgewebe vergleichbare Hochregulation zeigten, ist die miR-363 im Zellkulturexperiment anders als im Tumorgewebe herunterreguliert.
Schlussfolgerung: Im Zellkulturexperiment konnten wir eine direkte Beeinflussung der o.g. miRNAs durch die viralen Onkoproteine HPV-16 E6 und E7 zeigen. MiR-9 und miR-16-2* waren auch im Zellkulturexperiment überexprimiert und beeinflussen bekannte HPV-assoziierte Signalkaskaden (z. B. β-Catenin). Eine Hochregulation von miR-363 im Oropharynxtumor und Runterregulation in HaCaT-Zellkulturen wurde bereits beschrieben. Weiterführende Experimente sollen zeigen, ob die identifizierten miRNAs sezerniert werden (insbesondere miR-363), sich für einen Nachweis im Blut eignen könnten und als Tumormarker interessant wären.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.