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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Neuroendokrine Tumore im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Thien An Duong Dinh - HNO-Klinik, Aachen
  • Ingo Sparrer - HNO-Klinik, Aachen
  • Justus Ilgner - HNO-Klinik, Aachen
  • Maratin Westhofen - HNO-Klinik, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod228

doi: 10.3205/13hnod228, urn:nbn:de:0183-13hnod2285

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Duong Dinh et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neuroendokrine Tumoren (NET) sind benigne- oder maligne Neoplasien, die entwicklungsgeschichtlich der Neuralleiste oder paraganglionären Zellen des vegetativen Nervensystems entstammen. Die alte Bezeichnung Karzinoid (karzinomähnlicher Tumor) ist noch sehr verbreitet. Lediglich 0,5–2% aller Neoplasien des Menschen sind neuroendokrine Tumoren, welche überwiegend gastrointestinal oder bronchopulmonal lokalisiert sind. Die Inzidenz beträgt 9.263/100.000. Jedoch sind nur 1% der Kopf-Hals-Tumore neuroendokriner Genese. Fallzahlstarke Langzeitstudien und Leitlinien zur Diagnose und Therapie im Kopf-Hals Bereich fehlen.

Material und Methoden: In unserer Klinik wurden zwischen 2000 und 2010 fünf Patienten mit einem neuroendokrinen Tumor im Kopf-Hals-Bereich behandelt. Drei Patienten wurden primär operativ mit adjuvanter Radiochemothearapie behandelt und zwei Patienten erhielten eine primäre Radiochemotherapie in kurativer Absicht.

Ergebnisse: In zwei Fällen befand sich der Tumor in der Nase und den Nasennebenhöhlen, in zwei weiteren Fällen im Larynx und einmal in der Glandula parotis. Zwei Patienten wurden in kurativer Absicht operativ behandelt. In einem Fall wurde auf Wunsch des Patienten eine primäre Radiatio eingeleitet. Der jüngste Patient wurde auf Grund der intracranialen Ausbreitung mittels primärer Radiochemotherapie behandelt. Bei 4 von 5 Patienten besteht aktuell kein Anhalt für ein Rezidiv.

Schlussfolgerung: Patienten mit NET des Kopf-Hals-Bereiches müssen in spezialisierten Zentren interdisziplinär behandelt werden. Zur Erfassung dieser Daten ist eine Tumordatenbank notwendig. Jedoch sind aufgrund der niedrigen Inzidenz keine Studien auf hohem Evidenzniveau zu erwarten. Nach effizienter Diagnosestel¬lung sollte ohne Verzögerung eine individuelle auf den Patienten zugeschnittene Therapie erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.