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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Erfolgreiche Therapie eines adenoidzystischen Carcinoms (ACC) des Epipharynx mittels IMRT und Kohlenstoffionenboost

Meeting Abstract

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  • corresponding author Martin Dörre - HNO-Klinik Bad Lippspringe, Bad Lippspringe
  • Alexandra Jensen - Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg, Heidelberg
  • Benedikt Josef Folz - HNO-Klinik Bad Lippspringe, Bad Lippspringe

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod227

doi: 10.3205/13hnod227, urn:nbn:de:0183-13hnod2274

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Dörre et al.
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Gliederung

Text

Eine 51-jährige Patientin wurde uns mit einer persistierenden Nasenatmungsbehinderung vorgestellt. In der Spiegeluntersuchung zeigte sich ein Paukenerguss links sowie eine Raumforderung des Epipharynx mit Verlegung der Choane links. Es erfolgte eine CT und ein MRT. Hier zeigte sich eine 4,2 x 2,5 cm große inhomogen kontrastmittelaufnehmende Raumforderung mit überwiegend soliden Anteilen des Nasopharynx. Die Raumforderung breitete sich in die Fossa pterygopalatina aus, reichte bis zur Schädelbasis und infiltrierte den Clivus auf der linken Seite. Die Arteria carotis war links im Sinus cavernosus ummauert. Es erfolgte die Paukendrainage links und die Epipharyngoskopie mit Gewebeprobeentnahme zur weiteren Abklärung. In der histologischen Untersuchung zeigte sich ein ACC der linken Nasopharynxregion. Aufgrund der vorliegenden Befunde mit Infiltration des Sinus cavernosus wurde die TNM-Klassifikation als cT4b cN0 M0 eingeteilt. Als Therapie erfolgte die perkutane intensitätsmodulierte Radioimmuntherapie der cervikalen Lymphabflusswege mit einer Gesamtdosis (GD) von 54Gy sowie einem Kohlenstoffionenboost (GD 18GyE) und wöchentlicher Cetuximab-Gabe am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum.

Zusammenfassung: Das ACC ist ein seltener maligner Tumor der exokrinen Drüsen. Es ist gekennzeichnet von einem langsamen Wachstum, Infiltration des benachbarten Gewebes, perineuraler Ausbreitung sowie einer hohen Rezidivrate. Eine lymphatische Ausbreitung ist selten, eine hämatogene Metastasierung tritt jedoch häufig im Verlauf der Erkrankung auf. Unser Fall ist laut der Literatur einer der ersten der mit einer Partikeltherapie behandelt wurde. Vorbehaltlich der Langzeitergebnisse zeigte der Tumor ein gutes Ansprechen auf die oben beschriebene Therapie.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.