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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die Autophagie als Überlebensmechanismus von Tumorzellen in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christoph Bergmann - HNO Klinik, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Clarissa Wild - HNO Klinik, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stefan Mattheis - HNO Klinik, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stephan Lang - HNO Klinik, Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod219

doi: 10.3205/13hnod219, urn:nbn:de:0183-13hnod2193

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Bergmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In der Kopf-Hals-Onkologie wird im Rahmen der konventionellen Therapie neben der Chirurgie die Chemotherapie und Bestrahlung eingesetzt. Als Standard-Chemotherapeutika werden Platin-haltige Zytostatika verwendet, welche den programmierten Zelltod, i.e. Apoptose, in den Tumorzellen induzieren. Neue Studien demonstrieren, dass platinhaltige Chemotherapeutika auch einen nicht-apoptotischen Weg, nämlich die Autophagie aktivieren können. Dies führt zu einer gesteigerten Resistenz der Tumorzellen gegenüber Bestrahlung und Chemotherapie und daneben zu einem verbesserten Überleben und Proliferation der Tumorzellen.

Methoden: In drei Kopf-Hals-Tumorzelllinien wurde die Wirkung verschiedener Chemotherapeutika im Hinblick auf die Induktion von Autophagie untersucht. Hierfür wurde das Autophagie-Protein LC3 und der Rezeptor RAGE durchflusszytometrisch bestimmt und die Bildung des Autophagosoms mittels Immunfluoreszenz dargestellt. Weiter wurde die Wirkung des Autophagie-induzierenden endogenen Gefahrensignals HMGB1 auf Tumorzellen und auf anti-tumorale Immunzellen durchflusszytometrisch analysiert.

Resultate: Nach chemotherapeutischer Behandlung stieg die LC3- und RAGE-Expression in den in vitro-Kulturen signifikant an und die Autophagosom-Bildung stellte sich in der Immunfluoreszenz dar. Zudem führte das endogene Gefahrensignal HMGB1 zur Induktion von Autophagie in Tumorzellen, zur Hemmung von Apoptose in Tumor-assoziierten regulatorischen T Zellen und zur Apoptose in anti-tumoralen T Effektorzellen.

Schlußfolgergung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Autophagie eine wesentliche Rolle in der Tumorbiologie von Kopf-Hals-Karzinomen spielt und bieten einen Erklärungsansatz für die Chemoresistenz in der Behandlung dieser Krebserkrankung.

Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.