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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Cervikale Metastasierung bei Mammakarzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Susanne Wiegand - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, UKGM, Marburg
  • Andreas Nauroth - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, UKGM, Marburg, Marburg
  • Annette Zimmermann - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, UKGM, Marburg, Marburg
  • Andreas Sesterhenn - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Solingen
  • Jochen A. Werner - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, UKGM, Marburg, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod212

doi: 10.3205/13hnod212, urn:nbn:de:0183-13hnod2120

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Wiegand et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Halslymphknotenmetastasen stammen nicht isoliert von Primärtumoren der Kopf-Halsregion. Beim Auftreten von cervikalen Lymphknotenmetastasen der Mamma wird in der Literatur nahezu ausschließlich von supraclavikulären Metastasen gesprochen.

Methoden: 28 Patientinnen, bei denen in der Marburger-HNO-Klinik aufgrund von cervikalen Metastasen von Adenokarzinomen der Mamma eine Lymphknotenexstirpation oder Neck dissection durchgeführt wurde, wurden analysiert. Es erfolgt eine deskriptiv-statistische Darstellung der Ergebnisse.

Ergebnisse: Die mediane Zeitspanne zwischen Erstdiagnose des Primärtumors und Nachweis der cervikalen Metastasen betrug 50 Monate. 19 Patientinnen hatten Metastasen in Level V, 17 in Level IV, 10 in Level III und eine Patientin in Level II. In Level I und VI fanden sich keine Metastasen. Ein perinodales Wachstum lag bei 71% vor, eine Hämangiosis carcinomatosa bei 21% und eine Lymphangiosis carcinomatosa bei 11%. Während der Anteil der Östrogen- bzw. Progesteronrezeptor positiven Primärtumoren 46,4% bzw. 50% betrug, sank dieser Anteil bei den Metastasen auf nur noch 21,4% bzw. 14,3%. Hinsichtlich des HER2/neu Status ließ sich kein deutlicher Unterschied im Krankheitsverlauf erkennen.

Schlussfolgerung: Nicht nur bei kaudojugulären Lymphknotenvergrößerungen sondern auch bei medio- und kraniojugulären Lymphknotenvergrößerungen muss bei vorbekanntem Mammakarzinom an das Vorliegen von Mammakarzinommetastasen gedacht werden. Im untersuchten Kollektiv hatte mehr als ein Drittel der Patientinnen Lymphknotenmetastasen in Level II und III. Auffällig ist die Reduktion der Östrogen- und Progesteronrezeptorpositivität der cervikalen Metastasen, was für das Ansprechen auf antihormonale systemische Therapien und damit auch prognostisch relevant ist.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.