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Hyperthermie in der lokalen Tumortherapie mit magnetischen Nanopartikeln – Grundlagenuntersuchungen in der Zellkultur
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Text
Einleitung: Beim Magnetischen Drug Targeting werden superparamagnetische Eisenoxidnanopartikel mit einem Chemotherapeutikum beladen, in das den Tumor versorgende arterielle Gefäßsystem injiziert und mit Hilfe eines externen Magneten gezielt im Tumor angereichert. Eisenoxidnanopartikel lassen sich durch magnetische Wechselfelder erhitzen, wodurch zusätzlich eine Kombination mit Hyperthermie möglich ist.
Methoden: Es wurde eine Versuchsanordnung in der Zellkultur konzipiert, die der Anwendung am Tier bzw. Mensch nachempfunden ist. Eine experimentelle Zelllinie (VX 2, Plattenepithelkarzinom des Kaninchens, in unserer Arbeitsgruppe im Tiermodell verwendet) und eine humane Zelllinie (SCC-15, Plattenepithelkarzinom der Zunge) wurden getestet. Nach Zugabe des an die Nanopartikel gebundenen Chemotherapeutikums wurde ein Magnetfeld (0,4 Tesla, 5 Minuten) angelegt und anschließend mit Hyperthermie (45°C, 90 Minuten) behandelt. Zur Prüfung der Toxizität und um einen Überblick über den zeitlichen Verlauf zu gewinnen, wurde eine „Real-time cell analysis“ kombiniert mit einem konventionellen Assay (WST-1) durchgeführt.
Ergebnisse: Durch das Magnetfeld wurden die Eisenoxidnanopartikel und damit auch das Chemotherapeutikum in den Zellen stärker konzentriert und damit die Wirkung erhöht. Die Hyperthermie bewirkte eine weitere Zunahme des toxischen Effekts.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse in der Zellkultur weisen darauf hin, dass sich die Wirkung des Magnetischen Drug Targeting durch die zusätzliche Anwendung von Hyperthermie, wie es bereits aus der Radiotherapie und anderen Formen der lokalen Chemotherapie bekannt ist, weiter verstärken lässt.
Unterstützt durch: DFG (AL 552/3-3), Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg v. d. H.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.