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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Organerhalt beim Chondrosarkom des Larynx

Meeting Abstract

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  • corresponding author J.-Constantin Koelmel - Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, Stuttgart
  • Christian Sittel - Klinikum Stuttgart, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod192

doi: 10.3205/13hnod192, urn:nbn:de:0183-13hnod1928

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Koelmel et al.
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Gliederung

Text

Das Chondrosarkom ist ein mesenchymaler langsam wachsender Tumor, der selten metastasiert. Dem Differenzierungsgrad kommt eine wesentliche Bedeutung zu. Die totale Laryngektomie ist das klassische Behandlungsverfahren, das bis heute mancherorts eingesetzt wird. Alternativ ist bei hochdifferenzierten Chondrosarkomen durch die Kombination moderner Operationstechniken und Nachsorge fast immer eine organerhaltende Therapie möglich.

In den Jahren 2010 bis 2012 haben wir 6 Patienten mit einem Chondrosarkom des Larynx behandelt. Betroffen waren 4 Männer und 2 Frauen zwischen 53 und 76 Jahren. Die Fälle wurden retrospektiv ausgewertet.

Das Chondrosarkom betraf in 2 Fällen je einen Aryhöcker und in 4 Fällen die Ringknorpelplatte, davon 2 mit zusätzlicher Beteiligung eines Aryhöckers. Bei allen Patienten erfolgte eine operative Therapie, bei einem Patienten laserchirurgisch, während die anderen fünf Patienten über eine Laryngofissur operiert wurden. Die Nachsorge erfolgte klinisch und mittels Coputertomographie. Parallel wurde alle 6 Monate ein Re-Staging durchgeführt. In keinem Fall konnten Fernmetastasen nachgewiesen werden. Vier Patienten sind seit >24 Monaten tumorfrei. Eine Patientin ist erst seit 6 Monaten in der Nachsorge. Bei einer Patientin kam es nach 17 Monaten zu einem Lokalrezidiv, so dass eine Nachoperation über Laryngofissur erfolgte, wobei auch hier eine tumorfreie Nachbeobachtungszeit von nun mehr als 10 Monaten besteht. Diese Patientin ist noch Kanülentragerin, alle anderen Patienten kommen ohne Tracheostoma aus.

In unserem Patientengut konnten alle Chondrosarkome des Larynx mittels geeigneter Teilresektionsverfahren saniert werden. Eine Fernfilialisierung konnte nicht nachgewiesen werden. Entscheidend ist eine regelmäßige Nachsorge auch mit Computertomogramm, um ein Rezidiv frühzeitig zu detektieren. Eine alleinige Endoskopie ist nicht ausreichend. Die totale Laryngektomie erscheint obsolet.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.