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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Extramedulläre Plasmozytome im oberen Aerodigestivtrakt – Epidemiologie, Diagnostik und Therapie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Stephan Dürr - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Erlangen, Erlangen
  • Frank Waldfahrer - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Erlangen, Erlangen
  • Christoph Alexiou - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod186

doi: 10.3205/13hnod186, urn:nbn:de:0183-13hnod1863

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Dürr et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als Extramedulläres Plasmozytom (EMP) wird ein solitärer Plasmazelltumor bezeichnet, der außerhalb von Knochen und Knochenmark auftritt und keine Manifestation eines Multiplen Myeloms darstellt. Die meisten dieser Tumoren (ca. 80%) kommen im oberen Aerodigestivtrakt (OAD) vor und fallen somit auch in den Zuständigkeitsbereich des HNO-Arztes.

Methoden: Aufbauend auf unserer Veröffentlichung Alexiou et al. 1999 [1], die alle von 1905 bis 1997 beschriebenen EMP berücksichtigt, wurden alle Publikationen ausgewertet, die in der Datenbank PUBMED/MEDLINE von 1998 bis 2012 zum EMP erschienen und gelistet sind (insg. über 500 Veröffentlichungen). Zudem wird über alle von 1991–2012 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Erlangen behandelten Patienten berichtet.

Ergebnisse: Das EMP ist im OAD vorwiegend im Bereich Nase/Nasennebenhöhlen/Oberkiefer (ca. 45%) lokalisiert. Es sind hauptsächlich drei Behandlungsmethoden angegeben: Alleinige chirurgische Therapie (23,7%), alleinige Radiotherapie (43,5%) und die Kombination beider Verfahren (26,2%). In 59,7% der Fälle kam es zu keinem Rezidiv, 22,3% der Patienten entwickelten erneut ein EMP und bei 17,4% manifestierte sich ein Multiples Myelom. Die Ergebnisse stimmen im Wesentlichen mit den Beobachtungen am eigenen Patientengut (n=8) überein.

Schlussfolgerungen: Für eine adäquate Behandlung der Patienten ist es notwendig eine umfassende interdisziplinäre Abklärung und anschließend eine gezielte Therapie durchzuführen.

Unterstützt durch: Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg v. d. H.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.


Literatur

1.
Alexiou C, Kau RJ, Dietzfelbinger H, Kremer M, Spiess JC, Schratzenstaller B, Arnold W. Extramedullary plasmacytoma: tumor occurrence and therapeutic concepts. Cancer. 1999 Jun 1;85(11):2305-14.