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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die posttradiogene Knorpelnekrose als Spätnebenwirkung der Therapie eines Larynxkarzinoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Galina Danilkina - HNO-Klinik am Südharzkrankenhaus Nordhausen, Nordhausen
  • Jens Büntzel - HNO-Klinik Nordhausen, Nordhausen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod185

doi: 10.3205/13hnod185, urn:nbn:de:0183-13hnod1855

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Danilkina et al.
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Gliederung

Text

Eine Kehlkopfknorpelnekrose zählt neben Larynxoedem, Hautbeteiligung und Perichondritis zu den Spätkomplikationen nach Strahlentherapie des Larynx- bzw. Hypophaynxkarzinom. Tortz moderner Bestrahlungstechniken liegen die aktuellen Komplikationsraten noch um 1%.

Wir stellen den Fall einer Schildknorpelnekrose bei einem Patienten nach laserchirurgischer Hemilaryngektomie mit Neck dissection rechts (Level II–III) vor. Histologisch ergab sich ein Glottis-Karzinom (pT3, G1, pN0 (0/3), R0, cM0). Vier Wochen post operationem erhielt der Patient eine Bestrahlung der ehemaligen Tumorregion mit der ED 1,8 Gy und einer GD 59,4 Gy. Vier Wochen nach Ende der Bestrahlung ergab keinen Anhalt für einen Residualtumor. 5,5 Monate nach der Radiotherapie wurde der Patient wegen starker Dyspnoe und Dysphonie notfallmäßig stationär aufgenommen. Zur Aufnahme zeigten sich ein ausgeprägtes Larynxoedem und eine Raumforderung im Bereich der vorderen Larynxkomissur. Nach frustraner abschwellender Therapie erfolgte eine direkte Laryngoskopie. Endoskopisch imponierte die Raumforderung als fester Fremdörper und wurde entfernt. Ödematöse Schleimhaut der vorderen Kommissur wurde laserchirurgisch abgetragen. Histologisch ergab sich der Nachweis eines nekrotischen infizierten Knorpelgewebes ohne Tumorrezidiv einerseits und ödematöse unauffällige Kehlkopfschleimhaut andererseits. Nach postoperativer abschwellender, sekretolytischer und antimikrobieller Therapie wurde der Patient beschwerdefrei entlassen.

Dieser Fall schildert mögliche diagnostische Schwierigkeiten bei Differenzierung zwischen einer postradiogenen Kehlkopfknorpelnekrose, einem Fremdkörper und lokalem Tumorrezidiv und demonstriert die Relevanz dieser Komplikation im Management der HNO-Notfälle.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.