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Implikationen des Klimawandels für die Infektiologie
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Der Klimawandel hat vielfältige Ursachen und wirkt sich auf das deutsche Gesundheitssystem aus. Hierbei steht er in Konkurrenz mit anderen Veränderungsfaktoren in unserer Gesellschaft, wie Demographie, Prävalenz von Wohlstandserkrankungen, Änderungen der Lebensumstände, Konflikt- und Migrationsprozesse. Für das Gesundheitssystem sind Effekte für die Infektiologie, die Allergologie, die Herz-Kreislaufmedizin u. a. m. zu erwarten. Dieser Beitrag fokussiert auf den Wandel in der Infektiologie bis zum Jahr 2030.
Anhand von Klimaprojektionen werden Unterschiede im relevanten Erregerspektrum, Erregerverbreitung und jahreszeitliches Auftreten dargestellt. Darüber hinaus werden Anpassungsstrategien für Staat und Bevölkerung an die neuen klimatischen Bedingungen evaluiert sowie Implikationen für das deutsche Gesundheitssystem formuliert. Auszugsweise werden Stellungnahmen des Bundeskanzleramtes, der Bundesministerien für Gesundheit und Umwelt sowie der Parteien des Deutschen Bundestages zur Frage der politischen Einschätzung der Implikationen des Klimawandels auf das deutsche Gesundheitssystem dargestellt.
Die Implikationen schließen präventive Maßnahmen zur Vermeidung neuer Erreger, Informationsstrategien über Risiken der Infektion und deren Vermeidung, die weitere wissenschaftliche Fundierung der Therapie spezifischer Infektionen sowie die Bildung wissenschaftlicher und therapeutischer Kompetenzzentren ein. Das Gesundheitssystem auf durch den Klimawandel geänderte Rahmenbedingungen frühzeitig einzustellen bedeutet wegen der divergierenden Interessen der vielfältigen Akteure eine herausragende Aufgabe.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.