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Nod-Like-Rezeptor vermittelte Immunität in Otitis media
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einer der häufigsten Erreger der chronischen Otitis media ist das Bakterium NTHi (nontypable haemophilus influenzae). Bei der Invasion des Bakteriums in das Gewebe stellt das Mittelohrepithel die erste Barriere dar und spielt somit vermutlich eine wichtige Rolle in der Pathogenese einer Otitis media. Im Zytoplasma von Mittelohrepithelzellen gelegene NOD-Like-Rezeptoren (NLR) erkennen Pathogenbestandteile und lösen nach Aktivierung eine inflammatorische Signalkasade aus. In diesem Projekt möchten wir nur teilweise verstandene molekulare Mechanismen des NLR-Signalweges und seiner zellulären Auswirkungen während der Inflammation näher charakterisieren.
Der Einfluss einer Infektion mit NTHi auf das Wachstumsverhalten und die Genexpression von HMEEC Zellen (human middle ear epithelial cells) sowie NOD1, NOD2 und RIPK2 überexprimierenden HT29 Zellen wurde anhand von Zellkulturen untersucht. Die Zellen wurden zunächst mit NTHi, vorgenannten Zytokinen und Liganden von NLR inkubiert und anschließend zu vier Zeitpunkten mittels MTT-Assay ausgewertet. Desweiteren erfolgte eine Analyse der Genexpression inflammatorischer Zytokine (TNFα, Il1β, Il6, Il8) auf RNA-Ebene mittels qPCR nach analoger Zellstimulation.
Alle verwendeten Zelllinien zeigen ein durch unterschiedliche Zytokinmilieus beeinflussbares, individuelles Proliferationsmuster im MTT Assay. Bisherige Ergebnisse lassen eine zeitabhängig proliferationshemmende Wirkung einer Infektion mit NTHi vermuten. Heterogene RNA-Expressionsprofile für TNFα, Il1β, Il6 und Il8 nach Stimulation der Zelllinien untermauern die These einer NOD-Like-Rezeptor abhängigen Modulation in der molekularen Immunreaktion.
Erste Ergebnisse deuten auf eine entscheidende Rolle Nod-Like-Rezeptor vermittelter Immunität in der Genese infektiöser Mittelohrerkrankungen. Die zellulären Prozesse sind bisher nur teilweise verstanden und könnten interessante Ansatzpunkte zu neuen Therapieoptionen geben.
Unterstützt durch: Einzelförderung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck, E37-2010 (A. Leichtle).
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.