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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Untersuchung zum Nutzen der HbO-Therapie bei Schädelbasisosteomyelitis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Viola Cirner - HNO Universitätsklinikum Halle (Saale), Halle/S.
  • Alexander Glien - HNO UK Halle, Halle/S.
  • Stefan Plontke - HNO UK Halle, Halle/S.
  • Annett Sandner - HNO UK Halle, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod171

doi: 10.3205/13hnod171, urn:nbn:de:0183-13hnod1715

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Cirner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Schädelbasisosteomyelitis (SBO) handelt es sich um eine seltene aber potentiell lebensbedrohlich Erkrankung. Sowohl otogene als auch sinugene Foci kommen in Betracht. Risikofaktoren sind höheres Alter, Immunsuppression und Diabetes mellitus.

Nach Diagnosesicherung durch MRT oder CT besteht die Therapie in der chirurgischen Sanierung und hochdosierter i.v.-Antibiose. Bei Progression der Erkrankung unter der Therapie und in fortgeschrittenen Fällen bietet die HbO eine Möglichkeit der adjuvanten Therapie.

Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 27 Fälle (6 Frauen, 21 Männer, Durchschnittsalter 60,4 Jahre, Altersspanne 13 bis 91 Jahre), welche von 2002 bis 2012 bei SBO HbO erhielten, untersucht. Die Fälle wurden bezüglich der initialen Symptome, Dauer der HbO und des Outcomes (komplette/partielle Restitutio vs. keine Besserung) nach HbO verglichen.

Ergebnisse: Unter den untersuchten Patienten waren 21 Fälle otogen und 6 Fälle sinugen bedingt. Die Dauer der HbO schwankte zwischen 1 und 68 Sitzungen. Typische Symptome, welche meist bereits mehrere Monate bestanden, waren Cephalgien und Otorrhoe.

Bei 12 Patienten kam es zu einer kompletten und in 10 Fällen zu einer partiellen Restitutio. In 4 Fällen trat keine Verbesserung ein. In einem Fall führte die Erkrankung zum Tod. In 20 Fällen wurden keine Komplikationen der Therapie dokumentiert. In 4 Fällen kam es zu leichten Komplikationen wie sinugenem Druck- und Engegefühl. In 3 Fällen traten schwerere Komplikationen auf.

Schlussfolgerung: Auch in neueren Studien wird die Sterblichkeit der SBO weiterhin zwischen 15 und 25% angegeben. Durch die adjuvante HbO-Therapie kann die Zahl der Sterbefälle, auch in fortgeschrittenen Stadien mit Hirnnervenbeteiligung, deutlich gesenkt werden.

Unterstützt durch: 1) Diagnostische Radiologie, UK Halle; 2) Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, UK Halle

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.