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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Metachrone zervikale Metastasierung eines Olfaktoriusneuroblastoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Nina Schmidt - Uniklinik Ulm/ HNO, Ulm
  • Gerhard Rettinger - Uniklinik Ulm/ HNO, Ulm
  • Johannes Veit - Uniklinik/HNO, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod165

doi: 10.3205/13hnod165, urn:nbn:de:0183-13hnod1652

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Olfaktoriusneuroblastom (ONB) ist ein seltener maligner Tumor, der etwa 3% aller Tumoren der Nasenhaupt-, bzw. der Nasennebenhöhlen ausmacht. Eine Metastasierung wird in ca. 25% gesehen.

Methoden: Wir berichten über einen 53-jährigen Patienten, welcher sich 2004 mit einem ONB Stadium Kadish Typ C in unserer Behandlung befand. 8 Jahre nach Erstdiagnose zeigte sich nun das Auftreten von Halslymphknotenmetastasen.

Ergebnisse: Bei dem Patienten wurde 2004 nach zunehmender Nasenatmungsbehinderung und rezidivierender Epistaxis nasi bioptisch ein ONB der Frontobasis diagnostiziert. Weiteres Staging ergab ein Stadium Kadish Typ C mit Infiltrationen der ossären Strukturen der Rhinobasis sowie der Dura.

Es erfolgte eine radikale Tumorresektion mit Duraplastik durch HNO und Neurochirurgie über einen subfrontalen Zugang. Adjuvant wurde bei R1-Resektion eine Radiatio mit 60 Gy durchgeführt. Die histologische Aufarbeitung ergab ein ONB mit Synaptophysin-, Chromogranin A und SCLC Expression. 7 Jahre Nachsorge mit regelmäßiger Bildgebung waren unauffällig. 2012 wurde bei suspekten Halslymphknoten wurde nach Ausschluss von Fernmetastasen und eines Lokalrezidivs eine selektive funktionelle Neck dissektion bds. durchgeführt. Histologisch bestätigten sich rechts 10 Lymphknotenmetastasen des vorbekannten Tumors. Interssanterweise lag die Proliferationsrate (Ki67) nun bei 25% (ursprünglich 5–10%). Eine Radiatio der zervikalen Lymphabflussgebiete wird aktuell durchgeführt.

Schlussfolgerungen: Auch nach radikaler Tumorresektion und adjuvanter Radiatio kam es 8 Jahre nach Erstdiagnose, ohne Auftreten eines Lokalrezidives, zu einer zervikalen Metastasierung des ONB. Somit erscheint eine klinische und radiologische Nachsorge bei dieser Tumorentität langfristig notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.