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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Lymphknotenexzisionen im Halsbereich – Differenzialdiagnosen und prognostische Parameter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christian Rohrmeier - Universitäts-HNO-Klinik, Regensburg
  • Martin Michalk - Universitäts-HNO-Klinik, Regensburg, Deutschland
  • Thomas S. Kühnel - Universitäts-HNO-Klinik, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod164

doi: 10.3205/13hnod164, urn:nbn:de:0183-13hnod1640

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Rohrmeier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Differentialdiagnostisch stellen vergrößerte Lymphknoten häufig ein Problem dar. Zur Diagnosestellung und -sicherung ist deshalb nicht selten eine Lymphknotenexzision notwendig. Es gibt nur wenige aktuelle Daten zu Häufigkeitsverteilungen und prognostischen Parametern bei diesem Routineeingriff in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.

Methoden: Retrospektiv wurden alle Lymphknotenexzisionen von 01/2007 bis 12/2011 ausgewertet. Ausschlusskriterien waren bekannte Lymphome oder Karzinome im Kopf-Halsbereich und periphere Malignome, wenn nicht 5 Jahre Rezidivfreiheit bestand.

Ergebnisse: 175 Patienten (mittleres Alter 40,0 Jahre; 1–94) wurden eingeschlossen. 46,3% waren weiblich. Die Histologie ergab in 45,1% unspezifische und in 11,4% spezifische Veränderungen, in 29,7% Lymphome, in 5,1% Metastasen und in 8,6% sonstige Tumoren. Supraklavikuläre Lymphknotenschwellungen ergaben in 82,4% einen malignen Befund. Auffällige Entzündungswerte (p<0,01) und eine B-Symptomatik (p=0,03) fanden sich signifikant seltener bei unspezifischen Veränderungen. Bei Geschlecht, Nikotin- und Alkoholabusus zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Die Komplikationsrate betrug 2,3%.

Schlussfolgerungen: In über 46% der Fälle ergab die Lymphknotenhistologie einen behandlungsbedürftigen Befund, davon in 75% einen malignen. Um eine gezielte Therapie zu ermöglichen, sollte deshalb bei unklarer Diagnose frühzeitig an eine Lymphknotenexstirpation gedacht werden. Laborparameter und B-Symptomatik können Hinweise für eine spezifische oder maligne Erkrankung geben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.