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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Inzidenz papillärer Schilddrüsenkarzinome bei 173 Patienten mit medianer Halszyste

Meeting Abstract

  • corresponding author Carsten Christof Boedeker - HNO Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Wolfgang Maier - HNO Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Jens Pfeiffer - HNO Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Gian Kayser - Pathologie, Uni Freiburg, Freiburg
  • Christian Offergeld - HNO Uniklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod148

doi: 10.3205/13hnod148, urn:nbn:de:0183-13hnod1489

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Boedeker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mediane Halszysten stellen die häufigste angeborene Halsanomalie dar. Papilläre Schilddrüsenkarzinome in einer medianen Halszyste sind selten. Wir untersuchten die Inzidenz dieser Tumorentität in unserem Patientenkollektiv mit medianen Halszysten.

Methoden: Diese retrospektive Studie umfasst 173 Patienten, welche zwischen Januar 1998 und September 2012 an unserer Klinik an einer medianen Halszyste operiert wurden. Es handelte sich hier um 95 weibliche und 78 männliche Patienten im Alter zwischen 9 Monaten und 78 Jahren (Mittelwert: 31,34 Jahre).

Ergebnisse: Bei insgesamt 3 Patienten (1,7%) ergab die histologische Aufarbeitung die Diagnose eines papillären Schilddrüsenkarzinoms in einer medianen Halszyste.

Bei einer 59jährigen Patientin fand sich der Tumor in einer 15mm durchmessenden medianen Halszyste. Wir führten danach eine totale Thyreoidektomie durch. Im rechten Schilddrüsenlappen fand sich ein weiteres papilläres Mikrokarzinom. Ein 19-jähriger Patient stellte sich mit einem 4cm durchmessenden papillären Karzinom in einer medianen Halszyste vor. Die histologische Aufarbeitung der Schilddrüse ergab kein weiteres Karzinom. Bei einer 25-jährigen Patientin imponierte ein 2 cm großes papilläres Karzinom in der medianen Halszyste. Auch hier zeigte die histologische Aufarbeitung der Schilddrüse kein weiteres Karzinom.

Schlussfolgerungen: In der Literatur wurden bislang etwa 250 papilläre Schilddrüsenkarzinome in medianen Halszysten beschrieben. Wir diskutieren die Therapie der Wahl bei diesem Krankheitsbild auch hinsichtlich einer Thyreoidektomie und postoperativen Radioiodtherapie.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.