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Simplified surgery – Hinweise zur Ohrchirurgie unter besonderen Bedingungen
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Hintergrund: Die Mikrochirurgie des Ohres ist in Deutschland hoch entwickelt. Techniken mit Monitoring der Hör- und Gleichgewichtsfunktion, mit Obliteration von Radikalhöhlen und rekonstruktiver Chirurgie im Bereich der Ossikelkette sind inzwischen Standard. Nicht alle diese Prinzipien sind sinnvoll auf andere Länder übertragbar.
Methode: Die Erfahrungen aus Ländern mit aufstrebender mikrochirurgischer Versorgung wurden genutzt, um die in Deutschland gängigen Prinzipien der Ohrchirurgie auf Länder mit weniger entwickelnden Versorgungsstandard zu adaptieren. Dabei spielen Fragen der Instrumententechnik, des chirurgischen Zugangsweges sowie der Rekonstruktionsprinzipien und Nachsorge eine Rolle. Grundsätzlich wurden einige Techniken vereinfacht, um die Wundheilung zu verbessern, die Nachsorge zu verkürzen und Revisionseingriffe zu vermeiden. Vor- und Nachteile verschiedener Zugangswege der Trommelfellrekonstruktion, der Obliterationstechniken sowie der Rekonstruktion mit Implantaten werden diskutiert.
Ergebnisse: Endaurale Zugangswege vereinfachen die Nachsorge und eignen sich für alle cholesteatomfreien Eingriffe. Bei Cholesteatom- und Revisionsoperationen werden retroauriculäre Zugänge bevorzugt. Die Indikation zur Radikalhöhlenanlage mit anschließender Knorpelobliteration erwies sich als zuverlässig. Rekonstruktionen der Ossikelkette mit alloplastischen Implantaten sind bei normalen Belüftungsverhältnissen indiziert. Bei Belüftungsstörungen kann das Risiko der Revisionschirurgie durch die Verwendung von Knorpel bei erhaltenem Stapesoberbau reduziert werden.
Schlußfolgerungen: Die Mikrochirurgie des Ohres im Ausland sollte nicht nur die in Deutschland praktizierten hochspezialisierten Techniken beachten, sondern auch vereinfachte Alternativen aufzeigen. Dies ist insbesondere bei veränderten Versorgungssituationen mit fehlenden Nachsorgeregimen, verminderter Compliance oder historisch gewachsenen Besonderheiten der Fall.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.