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Der Einfluss von Alkohol auf die HNO-Notfallversorgung in einer deutschen Großstadt
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Das Spektrum von Erkrankungen in der HNO-Notfallversorgung kann je nach Lage des Krankenhauses sehr verschieden sein. Gerade im Hinblick auf Frakturen und Weichteilverletzungen ist in der Notfallversorgung von Großstädten ein Plus zu erwarten. In dieser Gruppe gehören die alkoholisierten Patienten zur traurigen Routine während eines HNO-Dienstes in der Notaufnahme.
Material und Methoden: Retrospektiv wurde in einem Maximalkrankenhaus der Hansestadt Hamburg die HNO-Notfallversorgung in 2011 ausgewertet. Neben der üblichen Patientenstatistik erfolgte eine genaue Subanalyse der alkoholisierten Patientengruppe und der dadurch verursachten Gesundheitskosten.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 2.339 HNO-Notfälle in 2011 behandelt. 19% der HNO-Notfälle kamen per RTW in die Notaufnahme 80% mit privaten Mitteln. 57% aller Behandlungen erfolgten am Wochenende oder an Feiertagen. Die meisten Patienten (20%) waren in der zweiten Lebensdekade. Führende Diagnosen waren Epistaxis, Otitis externa, Otitis media, Weichteilverletzungen, akute Tonsillitis und Gesichtsschädelfrakturen. Aus der Gruppe der Weichteil- und Gesichtsschädelverletzungen war für 143 Patienten ein Alkoholeinfluss dokumentiert. Durch den hohen Einsatz von Rettungs- und Notarztfahrzeugen, radiologischer Diagnostik, chirurgischer Versorgung und der hohen Personalbindung entstanden für diese kleine Patientengruppe extrem hohe Behandlungskosten.
Diskussion: Die Menge alkoholassoziierter Verletzungen wird häufig durch Gewaltdelikte verursacht und stellt eine absolut vermeidbare Belastung von medizinischem Personal und Gesundheitsressourcen dar. Eine Reduktion kann nur durch intensivere Präventionsprogramme mit Aufklärung der Bevölkerung im Alkoholgebrauch und der daraus resultierenden Gewaltbereitschaft erzielt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.