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Erste Erfahrungen mit der Etablierung einer standardisierten Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Ein effizientes klinisches Risikomanagement (kRM) ist im Gesundheitswesen unverzichtbar, da es ärztliche Kernaufgabe ist, die Behandlung so effektiv als möglich zu gestalten und Fehler zu vermeiden. Es trägt auch zum Management der Kosten (uneffiziente Behandlung, Versicherungskosten) wesentlich bei. Ein kRM besteht hierbei aus verschiedenen Instrumenten, wie ein critical incident management system, strukturierten Risikoanalysen und Morbiditäts/Mortalitäts-Konferenzen (M&M). M&M-Konferenzen erlauben eine retrospektive Analyse von Ereignissen, die zu einer Komplikationen, einem Schaden oder Beinahe-Schaden führten. Ziel ist das Auftreten von ähnlichen Ereignissen in Zukunft zu vermeiden und die vorhandenen Strukturen entsprechend zu optimieren. Laut einer 2012 veröffentlichten Studie des Instituts für Patientensicherheit sind M&M-Konferenzen aber noch längst nicht in standardisierter Form flächendeckend etabliert.
Methoden: Wir beschreiben die grundlegenden Prinzipien, Planung und Einführung einer M&M-Konferenz. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Definition der Einschlusskriterien eines Falles, der standardisierten Falldarstellung, der Falldiskussion, der Protokollierung und der daraus folgenden Festlegung von durchzuführenden Maßnahmen und die Überprüfung von deren Umsetzung.
Ergebnis: Die M&M-Konferenz ist ein wesentlicher Bestandteil des kRM. Wichtig ist eine strukturierte, moderierte Vorgehensweise, um Fälle effektiv zu bearbeiten und den Rahmenbedingungen zu genügen. Die erarbeiteten Maßnahmen klar zu dokumentieren, Zuständigkeiten unmittelbar festzulegen und die Verläufe nachzuverfolgen ist wesentlich, um Verbesserungspotentiale rasch und transparent realisieren zu können.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.