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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Chirurgie solider Tumoren in einem Schwellenland – eine Herausforderung

Meeting Abstract

  • corresponding author Markus Jungehuelsing - HNO Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam
  • Ursula Schröder - HNO Uni Lübeck, Lübeck
  • Hartmut Lobeck - Pathologie Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam, Potsdam
  • Eberhard Stennert - Emeritus HNO Uniklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod133

doi: 10.3205/13hnod133, urn:nbn:de:0183-13hnod1338

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Jungehuelsing et al.
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Gliederung

Text

Eritrea ist mit 5 Mill. Einwohnern und 3 HNO-Fachärzten in Asmara extrem unterversorgt. Nachdem im Orotto Hospital durch die NGO Medcare for Eritrea e.V. eine moderne HNO-Klinik mit Operationssaal 2010 eröffnet werden konnte, werden dort regelmäßig durch europäische Fachärzte in Zusammenarbeit mit den heimischen Spezialisten Operationen durchgeführt. Intention ist neben der Krankenversorgung die Ausbildung von Studenten und die Fortbildung der Kollegen. Dargestellt werden sollen die Probleme der Kopf-, Hals- Tumorchirurgie.

Hierbei gibt es mehrere Besonderheiten:

1. Fehlende Erfahrung im Bereich Kopf-, Halschirurgie
Entsprechend den bisher im Vordergrund stehenden Bedürfnissen wurden Kopf-, Hals-Tumoren in Eritrea nie oder fast nie operiert. Die HNO-Chirurgie hat sich mit der Ohrchirurgie, der Chirurgie der Nasennebenhöhlen und der Chirurgie des Waldeyerschen Rachenringes beschäftigt, die MKG ausschließlich mit der Traumatologie, und die Viszeralchirurgie führt keine Eingriffe am Hals durch. An Kopf-, Halstumoren Erkrankte wurden bisher also nicht versorgt.

2. Fehlende Bildgebung

In den seltensten Fällen liegt eine Bildgebung des Tumors vor. Weder CT noch Ultraschall sind in Asmara verfügbar. Der Operateur ist also auf Anamnese, körperliche und endoskopische Untersuchungsbefunde angewiesen.

3. Fehlende Histologie

Histologische Befunde sind bisher ebenfalls nicht verfügbar. Allenfalls existieren zytologische Einschätzungen. Eine Schnellschnitt-Diagnostik ist ebenfalls nicht verfügbar, obwohl am Orotto-Hospital die Infratruktur für eine einfache pathologische Diagnostik besteht.

Anhand dreier Patientenbeispiele sollen die besonderen Anforderungen der Tumorchirurgie in einem Schwellenland dargestellt werden, und in Bezug auf die Pathologie eine kostengünstige und sinnvolle Entwicklungsmöglichkeit dargestellt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.