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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

QR-Code Patienten-Tracking: eine kostengünstige Möglichkeit zur Verbesserung der Patientensicherheit

Meeting Abstract

  • corresponding author Milos Fischer - Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig
  • Denis Rybitskiy - Univ.-Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig
  • Christian R. Dressler - ICCAS, Universität Leipzig, Leipzig
  • Andreas Dietz - Univ.-Klinik und Poliklinik für HNO, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod128

doi: 10.3205/13hnod128, urn:nbn:de:0183-13hnod1280

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Viele Kliniken implementieren ein Risikomanagement zur Vermeidung von chirurgischen Fehlern. Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem Verfahren zur Patientenidentifikation, welches durch das Speichern von Patientendaten auf einem am Patienten befindlichen Medium realisiert wird.

Methoden: Im Rahmen von insgesamt 127 HNO-chirurgischen Eingriffen wurden für die Patientenidentifikation relevante Daten automatisch in einem QR-Code verschlüsselt. Der Code wurde als Begleitdokument bzw. individuelles Patientenarmband im Operationssaal mit einer Webcam ausgelesen und die Patientendaten präsentiert. Die Dekodierungszeit, die Übereinstimmung der Patientendaten, sowie die Dauer der technischen Patientenidentifikation wurden mit der klassischen Akteneinsicht verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 125 QR-Codes ausgelesen. Die durchschnittliche Zeit für das Auslesen der QR-Codes betrug 5,6 s. Die Dauer für die Bildschirmansicht zur Patientenidentifikation lag bei 7,9 s und für eine Vergleichsgruppe von 75 Operationen lag die reguläre Patientenidentifikation bei 27,3 s. Insgesamt ergaben sich 6 relevante Informationsfehler. Bei 8 relevanten Datenklassen je dekodiertem QR-Code entspricht das einer Quote von 0,6%.

Diskussion: Die vorgestellte Arbeit erlaubt eine kostengünstige Methode zur technisch unterstützten Patientenidentifikation anhand elektronischer Patientendaten. Es wurde gezeigt, dass die Nutzung in der klinischen Routine möglich ist. Nachteilig ist eine potenzielle Fehlinformation bei falschen oder fehlenden Angaben im KIS, bzw. bei Änderung der Daten nachdem der Code erstellt wurde. Das QR-Code-basierte Patienten-Tracking ist, ebenso wie das RFID-Tracking, als sinnvolle Ergänzung zum bereits häufig eingesetzten Identifikationsarmband zu sehen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.