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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Facetten HNO-ärztlicher Hilfe in einer Region (Nordossetien/ Kaukasus) mit bereits bestehenden fachärztlichen Versorgungsstrukturen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Thomas Eichhorn - Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Cottbus, Deutschland
  • Karsten Lunze - Harvard Medical School, Boston, USA
  • Fatima Lunze - Harvard Medical School, Boston, USA

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod127

doi: 10.3205/13hnod127, urn:nbn:de:0183-13hnod1279

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Eichhorn et al.
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Gliederung

Text

Im Jahre 2006 wurden wir erstmals nach Nordossetien/Kaukasus gebeten, um dort die Opfer nach einem Terrorüberfall an einer Schule in Beslan zu behandeln, die durch Explosionen Trommelfellperforationen erlitten hatten. Erst durch die begleitende Spende eines modernen Operationsmikroskopes wurde es möglich, innerhalb einer Woche 15 Mittelohroperationen in dieser Russischen Föderation durchzuführen. Unserem Einsatz wurde von allen Seiten (Regierung, dort praktizierenden HNO-Ärzten, öffentlichen Medien und der Bevölkerung) größte Aufmerksamkeit entgegengebracht. Es wurde immer wieder die Bitte geäußert, dass wir uns in der Zukunft möglichst langfristig der Modernisierung der HNO-Heilkunde in dieser Region annehmen mögen.

Daraufhin entwickelten wir und begannen mit einem Programm, das weitere regelmäßige Besuche mit Fortbildungsveranstaltungen, Patientenvorstellungen und Operationen vor Ort vorsieht, einmonatige Hospitationen von HNO-Ärzten aus Nordossetien in Deutschland beinhaltet und schließlich auch die längerfristige Weiterbildungen von Ärzten dieser Region in unserem Land einschließt. Bei all diesen Aktionen sind vielseitige Kontakte zu den verschiedensten, in einen solchen Prozess eingeschlossenen Akteuren notwendig, Befindlichkeiten müssen bedacht, lokal vorgegebene Hierarchien und bestehende soziale Netzwerke beachtet werden, andererseits wollen wir uns aber auch an selbst auferlegte Vorgaben halten, die an die Erreichung der eigenen karitativen Zielsetzungen im Rahmen des Projektes geknüpft sind. Der Beitrag greift insbesondere die Frage- und damit verbundenen Problemstellungen auf, wie man, sozusagen von „außen“, medizinische Vorgehensweisen in einer Region an den westeuropäischen Standard heranführt, in der schon ein etabliertes Versorgungssystem besteht

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.