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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Über den Umgang mit offiziellen Stellen bei humanitären Projekten am Beispiel des HNO-Weiterbildungsprojektes in Rwanda

Meeting Abstract

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  • corresponding author Stefan Dazert - Univ.HNO-Klinik, St. Elisabeth Hospital, Bochum, Deutschland
  • Dirk Heinrich - Praxis, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod125

doi: 10.3205/13hnod125, urn:nbn:de:0183-13hnod1255

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Dazert et al.
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Gliederung

Text

Seit 2009 betreibt der HNO-Berufsverband mit Unterstützung des Rotary Club Bochum–Rechen ein Weiterbildungsprojekt in Rwanda, das durch Prof. Dr. H. Hildmann initiiert wurde.

Es ist ein offizielles Weiterbildungsprogramm der Medizinischen Fakultät der National University Rwanda, das die offizielle Zusammenarbeit und Koordinierung mit Staatskanzlei, Gesundheitsministerium, Rektorat und Dekanat der Universität, Ärztekammer und Krankenhausleitungen sowie HNO-Kollegen vor Ort erfordert. Neben geschichtlichen und politischen Kenntnissen mussten Systemvergleiche durchgeführt und Curricula erarbeitet werden. Ebenso waren Informationen über das staatliche Budgetwesen unerlässlich. Entscheidend aber waren Diplomatie, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen, gerade bei der Überwindung von bürokratischen Hindernissen, auf beiden Seiten. Unbedingte Anerkennung der Souveränität der Partner im Gastland und Gleichberechtigung im Umgang sind Grundvoraussetzung für langfristige Partnerschaft. Mentalitätsunterschiede spielen eine nicht unerhebliche Rolle und sind eine häufige Ursache von Missverständnissen. Daher musste auf deutscher Seite vorher eine intensive Auseinandersetzung mit Sitten, Gebräuchen, Handlungsweisen und Umgangsformen des Gastlandes erfolgen.

Das Projekt läuft nun im 4. Jahr. Jeweils 4 Assistenten pro Jahr werden in einer 4jährigem Weiterbildung von den einheimischen HNO-Fachärzten und von dreimal im Jahr einreisenden deutschen Weiterbildungsteams unterrichtet. Dabei werden Vorträge, klinische Weiterbildung in der Ambulanz, anatomische Studien und Lehroperationen an zwei Krankenhäusern durchgeführt. Die Leistungen der Assistenten werden nach internationalen Standards geprüft.

Projektleitung: Dr. D. Heinrich (HNO-Berufsverband), Prof. Dr. S. Dazert (RC Bochum-Rechen)

Unterstützt durch: HNO-Berufsverband, Rotary Club Bochum-Rechen

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.