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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Endoskopisch entfernbare und endoskopisch nicht-entfernbare Fremdkörper in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Meeting Abstract

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  • corresponding author Simona Cantemir - HNO-Klinik, Universität Witten / Herdecke, Hagen
  • Armin Laubert - HNO-Klinik, Hagen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod113

doi: 10.3205/13hnod113, urn:nbn:de:0183-13hnod1138

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Cantemir et al.
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Gliederung

Text

Wir berichten über insgesamt 84 Fremdkörperendoskopien, davon 47 Männer, 27 Frauen und 10 Kinder. Die älteren Kindern hatten meistens ein Fleischbolus im Ösophagus (50%), jüngere Kinder hatten häufiger Hypopharynxfremdkörper oder Nasenfremdkörper. Die Erwachsenen hatten in 49 Fällen (fast 60%) ein Fleischbolus im Ösophagus. In 4 Fällen fanden wir Fischgräten im Zungengrund und in 4 Fällen Tabletten im Hypopharynx. In je 2 Fällen fanden wir im Hypopharynx Holzsplitter, Eierschalen oder Zahnbürsten. Nur in einem Fall konnten wir statt einem Fremdkörper ein Carcinom verifizieren!

Wir haben in den allermeisten Fällen (57 Mal) nur starr endoskopiert; 23 Mal starr und flexibel; 3x flexibel bei HWS-Verblockung oder M. Parkinson.

Komplikationen kamen nur selten vor: zwei Patienten entwickelten eine Aspirationspneumonie, einer hatte eine oberflächliche Verbrennung am Nasenflügel und einmal wurde ein Patient bei einer Ösophagitis III° und mit der Verdachtsdiagnose akutes Abdomen in die Chirurgie verlegt.

Eine Patientin, die eine Zahnbürste verschluckte, hatte eine Bulimie. Weitere Nebenerkrankungen waren M. Parkinson, M. Down, Zustand nach Malignom-Operation, pulmonale Kachexie oder Herz- und Niereninsuffizienz. In vier Fällen fanden wir eine Ösophagusstriktur – angeboren oder erworben in Rahmen einer Sklerodermie oder nach einer Verätzung.

5 Patienten hatten bereits wiederholt endoskopisch eine Fleischbolusentfernung, jedoch hatte nur einer davon eine neurologische Erkrankung und nur einer hatte vorher eine Laryngektomie erhalten.

Erstaunlicherweise hatten 3 Patienten einen Fremdkörperingestion über 4 Tage bevor sie unsere Klinik aufsuchten – und dennoch hat keiner davon eine Perforation entwickelt.

Endoskopisch nicht entfernbare Fremdkörper mussten in zwei Fällen über eine Pharyngotomie von aussen geborgen werden. Beide Male handelte es sich hierbei um Klammerprothesen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.