Artikel
Wie exakt ist eine ausschließlich nichtinvasive Navigation in der Schädelbasischirurgie? Experimentelle Analyse invasiver und nichtinvasiver Registrierungsverfahren am Schädelphantom
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
An der Schädelbasis hat die Navigation einen hohen Stellenwert. Die Tendenz zu minimalinvasiven Techniken fördert die Verwendung nichtinvasiver Registrierungs-Verfahren (RG-V). Diese müssen sich allerdings am Goldstandard der invasiven Schraubmarker(SM)-gestützten RG messen lassen.
In einer Studie mit einem aktiven optischen Navigationssystem an vier Modellköpfen mit jeweils 26 Messpunkten wurden fünf nichtinvasive RG-V mit der SM-RG verglichen. Die Referenzierung erfolgte stets mittels einer selbstklebenden LED-Maske. Die Exaktkeit wurde sowohl als Gesamtgenauigkeit über alle Messpunkte als auch jeweils selektiv für die einzelnen in der Schädelbasischirurgie relevanten anatomischen Regionen analysiert.
Die Gesamtgenauigkeit lag bei allen RG-Methoden unter 1 mm und war bei der invasiven SM-RG am höchsten mit signifikanten Unterschieden zu allen nichtinvasiven Verfahren. Bei Analyse der einzelnen Regionen war die SM-RG in jeder Region exakt und vor allem intrakraniell und laterobasal das exakteste Verfahren. Im Mittelgesicht zeigten die LED-Masken-RG und die Landmarken(LM)-RG die höchste Genauigkeit; die Zahnschienen-RG war ausschließlich im Mittelgesicht ausreichend genau. Abseits des Mittelgesichtes wurde die Genauigkeit der LED-Masken-RG durch ein zusätzliches Surface Matching gesteigert. Intrakraniell erreichte die LM-RG eine der SM-RG vergleichbare Genauigkeit. Die Verwendung von fünf statt vier LM steigerte die Genauigkeit der LM-RG nicht signifikant.
Die nichtinvasiven RG-V können ähnliche Genauigkeitswerte wie die invasive RG erreichen und stellen eine gute Alternative dar. Allerdings sind nichtinvasive RG-V je nach anatomischer Region unterschiedlich exakt, so dass die Auswahl des eingesetzten RG-V von der operierten Zielregion abhängig gemacht werden sollte.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.