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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Kortikale Repräsentation mimischer Muskulatur im funktionellen MRT (fMRT) bei Patienten mit Synkinesien nach Fazialisdefektheilung vor und nach Botulinumtoxin-Gabe im Vergleich

Meeting Abstract

  • corresponding author Pauline Wildenauer - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für HNO, Göttingen
  • Carsten Schmidt-Samoa - Universitätsmedizin Göttingen, Abt. Kognitive Neurologie, Göttingen
  • Peter Dechent - Universitätsmedizin Göttingen, Abt. Kognitive Neurologie, Göttingen
  • Rainer Laskawi - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod081

doi: 10.3205/13hnod081, urn:nbn:de:0183-13hnod0815

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Wildenauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach Lähmungen des N. VII kommt es nicht selten zu Defektheilungen mit sog. pathologischen Mitbewegungen (Synkinesien). Bei der Reorganisation spielen Areale des Zentralnervensystems eine Rolle, die oberhalb der Kernebene lokalisiert sind.

Hier wird die Repräsentation der mimischen Muskulatur im fMRT und korticale Veränderungen bei Patienten mit Fazialisdefektheilungen vor und nach Botulinumtoxin-Gabe dargestellt und verglichen.

Methodik: In einem 3 Tesla Siemens MRT wurden 8 Patienten mit Synkinesien unterschiedlicher Genese, Lokalisation und Ausprägung je einmal vor und nach Gabe von Botulinumtoxin untersucht. Alle Versuchspersonen erhielten über eine LCD-Brille optische Signale, die einen Zeitraum vorgaben in dem repetitiv Standardbewegungsmuster (Augen zukneifen, Nase rümpfen, Lippen spitzen, mit Zunge über Schneidezähne fahren, Fingertapping) ausgeführt wurden. Die Daten wurden mit BrainVoyager QX 2.2® weiterverarbeitet. Es wurden die maximalen t-Werte in zuvor festgelegten Arealen des primär motorischen Cortex ermittelt, grafisch dargestellt und anschließend verglichen.

Ergebnis: Im untersuchten Patientenkollektiv folgen die korticalen Repräsentationen keiner eindeutigen somatotopen Gliederung. Es zeigt sich eine breite Streuung der t-Wert-Maxima. Die Werte variieren von Patient zu Patient zwischen Messung vor und nach Botulinumtoxin-Gabe zum Teil stark; z.T. sind kaum Veränderungen zu beobachten. Ein wiederholtes Schema nach dem Abweichungen auftreten war hierbei nicht erkennbar.

Schlussfolgerung: Entgegen der erwarteten somatotopen Gliederung ergab sich bei der Patientengruppe eine breite Streuung der maximalen t-Werte, die keinem erkennbaren Muster folgte. Weiter ergab sich kein regelmäßiges Muster der t-Wert-Maxima-Veränderungen vor und nach Botulinumtoxingabe.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.