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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Quantitative statische und dynamisch Sonographie der mimischen Muskulatur bei Probanden und Patienten mit peripherer Fazialisparese

Meeting Abstract

  • corresponding author Maik Sauer - HNO-Klinik des Universitätsklinukums Jena, Jena
  • Martin Pohlmann - HNO-Klinik des Universitätsklinukums Jena, Jena
  • Uta Biedermann - Institut für Anatomie/Anatomie I, Universität Jena, Jena
  • Gerd Fabian Volk - HNO-Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik des Universitätsklinukums Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod078

doi: 10.3205/13hnod078, urn:nbn:de:0183-13hnod0788

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Sauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach der ersten Darstellung der mimischen Muskulatur im Ultraschall in den 90er Jahren wurde das Verfahren wegen technischer Limitation nicht weiterentwickelt. Unser Ziel war es das Verfahren weiterzuentwickeln und alters- und geschlechtsspezifische Referenzwerte zu erstellen.

Methoden: Mit einem HD11 XE Ultraschallsystem von Philips, Niederlande, mit zwei linearen Schallköpfen (L12-3; L15-7io) wurden sieben mimische-, zwei Kaumuskeln in Ruhe und bei Kontraktion sowie die Perfusion dreier Gesichtsarterien von 140 Probanden (70 Frauen) (18–92 Jahre) sowie von 86 Patienten mit akuter und chronischer Fazialisparese dargestellt. In Ruhe und Kontraktion wurden die Fläche, der maximale Durchmesser, der Grauwert und bei den Arterien der Flow Index als Maß für die Perfusionsintensität bestimmt.

Ergebnisse: Es konnten 14 mimische Muskeln sonographisch dargestellt werden. Durch anatomische Präparationen am Kadaver konnte die korrekte Identifikation jedes Muskels bestätigt werden. Sieben dieser Muskeln waren konstant angelegt und konnten anhand eines Messprotokolls quantifiziert werden. Die Inter-Observer-Reliabilität für Fläche und Durchmesser dieser Kennmuskeln lang zwischen p<0.001 – p=0,004. Patienten mit akuter und chronischer Fazialisparese zeigten Werte unterhalb der zweifachen Standardabweichung. Bei Patienten konnten spontane Heilungsverläufe oder im Rahmen von Fazialisrekonstruktionen von Muskelatrophie bis zur Muskelregeneration sonographisch dokumentiert werden.

Schlussfolgerungen: Das entwickelte Messprotokoll und die Referenzwerte ermöglichen eine effiziente nicht-invasive Diagnostik um pathologische Veränderungen der mimischen Muskulatur sicher zu erkennen und zu quantifizieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.