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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Digital Volumen Tomographie in Darstellung von temporalen Regionen von antiken Mumien

Meeting Abstract

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  • corresponding author Balint Liktor - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg
  • Carsten Dalchow - Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod077

doi: 10.3205/13hnod077, urn:nbn:de:0183-13hnod0779

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Liktor et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Radiologische Untersuchungen altägyptischer Mumien wurden erstmals bereits 1 Jahr nach der Entdeckung von Röntgenstrahlen 1896 durchgeführt. 83 Jahre später verwendete man hierfür Computer Tomographien. Die Digitale Volumen Tomographie (DVT) stellt eine Erweiterung der Panorama-Tomographie mit einer sehr hohen Auflösung dar.

Material/Methodik: Diese Eigenschaft der DVT machte man sich bei der Untersuchung temporaler Knochen antiker Mumienschädeln. Zehn Mumien aus der zoologischen Sammlung Marburg, zwischen 1700 und 5000 Jahre alt, wurden untersucht. Durch 360° Drehung der Strahlquelle um das Zielvolumen, wurde von diesem ein 3x4cm messender Zylinder in 3 Dimensionen mit einer Auflösung von 0,125 mm abgebildet. In allen Schädeln wurde die Beschaffenheit des Knochengewebes und die anatomischen Strukturen des Felsenbeins ausgewertet und normale als auch pathologische Befunde dokumentiert.

Ergebnisse: Die Analyse wichtiger Strukturen wie der Gehörknöchelchenkette, der Cochlea, des äußeren und inneren Gehörgangs, des Canalis nervi facialis und der Bogengänge ergab eine intakte Gehörknöchelchenkette in sechs Felsenbeinen, eine dislozierte Kette in 8 Fällen. Neben einer Dehiszenz des oberen Bogenganges in einem Schläfenbein, die zu Lebzeiten zu Schwindel und Taubheit geführt haben könnte, waren alle anderen Befunde unauffällig. Fremdkörperfragmente, die im Labyrinth, dem äußeren Gehörgang und intrakraniell gefunden wurden, wurden postmortalen Beschädigungen zugeschrieben.

Schlussfolgerung: Die DVT überschreitet die Fähigkeiten des CT in der paleoradiologische Auswertung von Felsenbeinen. In der hohen Auflösung, geometrischen Präzision, Rekonstruktionsmöglichkeiten, Schnelligkeit und Kosteneffizienz liegen weitere Möglichkeiten. Eine Untersuchung einer größeren Anzahl von Proben kann dazu beitragen, noch mehr Details der altägyptischen Geschichte aufzudecken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.