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Die Mikrodopplersonographie zur intraoperativen Überprüfung arterieller Anastomosen beim Radialislappen
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Das frühe Erkennen einer Transplantatischämie ist bei der Rekonstruktion mit einem Radialistransplantat von großer Bedeutung. Durch Thrombosen oder venöse Stauung kann es zu einer gestörten Lappenperfusion kommen. Neben der klinischen Beurteilung von Farbe, Rekapillarisierung und Temperatur des Transplantats, spielt die Beurteilung der Lappenstielpulsation eine wichtige Rolle in der intraoperativen Überprüfung der Anastomose. Zudem stehen verschiedene apparative Verfahren zur Verfügung. Ziel unserer Untersuchung war die Evaluation der intraoperativen Mikrodopplersonographie der Transplantatarterie.
Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung wurde bei 14 Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom und Tumorresektion mit Defektdeckung mittels Radialistransplantat eine intraoperative Doppler-Sonographie der arteriellen Anastomose durchgeführt. Verwendet wurde das Multi-Dop Pro System der Firma DWL Compumedics™. Die Ergebnisse wurden mit den klinischen Beobachtungen zur Lappenperfusion verglichen.
Ergebnisse: Bei 12 Patienten zeigten sowohl die klinische Untersuchung als auch die Mikrodopplersonographie eine gute Lappenperfusion. In zwei Fällen wies das Transplantat intraoperativ diskrete klinische Zeichen einer Minderperfusion auf, mit der Frage nach einer sofortigen Revision der Anastomose. Mit Hilfe der Doppler-Sonographie ließ sich in beiden Fällen eine Thrombose des arteriellen Schenkels darstellen mit der Konsequenz der Anastomosenrevision. Die erneute Doppler-Sonographie zeigte unauffällige Strömungsverhältnisse. Der postoperative Verlauf gestaltete sich bei allen Patienten unauffällig.
Schlussfolgerung: Die intraoperative Doppler-Sonographie ist ein einfaches, nicht invasives, aber effektives Verfahren zur Überprüfung der arteriellen Anastomose bei mikrogefäßanastomosierten Transplantaten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.