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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Effekte von behandelter und unbehandelter allergischer Rhinitis auf Fahrvermögen und Gedächtnis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Bernd Kremer - Department of Otorhinolaryngology, Head & Neck Sur, Maastricht, Niederlande
  • Lizzy Vuurman - Fakultät für Psychologie und Neurowissenschaften, Maastricht University, Maastricht, Niederlande
  • Isabelle Lutgens - Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Orbis Medcial Centre, Sittard, Niederlande
  • Eric Vuurman - Fakultät für Psychologie und Neurowissenschaften, Maastricht University, Maastricht, Niederlande

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod057

doi: 10.3205/13hnod057, urn:nbn:de:0183-13hnod0579

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Kremer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Allergische Rhinitis (AR) betrifft bis zu 30% der Bevölkerung. Wenn Symptome vorliegen, können Aktivitäten des täglichen Lebens, zu denen auch Autofahren gehört, beeinflusst werden. Unsere früheren Studien haben gezeigt, dass AR kognitive Funktionen beinträchtigt, vor allem während länger dauernder und anstrengender kognitiver Tests. Andere Studien zeigten negative Auswirkungen auf psychomotorische Funktionen, wie zum Beispiel Autofahren. Dies könnte zu einem erhöhten Unfallrisiko führen, obwohl ein solcher Zusammenhang noch nicht hinreichend nachgewiesen ist.

Methoden: Neunzehn Probanden mit saisonaler AR wurden ausserhalb der Allergiesaison einem einstündigen Fahrtest unterzogen. Die Studie wurde in einem 4-armigen ’Repeated Measures’ Design durchgeführt.

Bei allen Probanden wurde vor Beginn des Fahrtests eine nasale Provokation mit Plazebo oder Verum durchgeführt, nachdem eine Vorbehandlung mit Ceterizin 10 mg, Fluticason-furoat 27,5 µg oder Plazebo stattgefunden hatte. Alle Probanden wurden also unter allen Bedingungen getestet.

Ergebnisse: Das Fahrvermögen von Probanden mit AR-Symptomen und ohne Behandlung war im Vergleich zur symtpomfreien Basismessung signifikant reduziert.

Während eines zusätzlichen Gedächtnistestes, nahm das Fahrvermögen weiter ab und erreichte Werte, die denen einer Blutalkoholkonzentration von 0,05% entsprachen. Symptomatische Behandlung normalisierte das reduzierte Fahrvermögen der betroffenen Porbanden signifikant aber nicht vollständig.

Schlussfolgerungen: Unbehandelte AR kann psychomotorische Funktionen ernsthaft beeinträchtigen. Das kann zu gefährlichen Situationen im Strassenverkehr und bei der Arbeit führen. Antiallergische Therapie kann diese unerwünschten Effekte siginfikant reduzieren. Eine Behandlung ist deshalb empfehlenswert.

Unterstützt durch: GlaxoSmithKline, Niederlande

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.