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Air-Liquid-Interface – Verlust der Inflammationskaskade?
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Text
Einleitung: Bei der chronischen Rhinosinusitis wird angenommen, dass die Inflammation der nasalen Schleimhautzelle und die nachfolgende Interleukinproduktion einen initialen Prozess der Erkrankung darstellen. Zur Erforschung dieser Interleukininduktion existieren verschiedene in vitro Kultursysteme. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob sich das Air-Liquid-Interface und eine konventionelle Zellkultur hinsichtlich der Interleukinproduktion unterscheiden.
Methoden: Nasale Schleimhautzellen eines Patienten wurden als Air-Liquid-Interface und als konventionelle Zellkultur mit Überstand kultiviert. Nach Erreichen einer konfluierenden Zellschicht wurden nach 10 Tagen beide Kulturen mit dem Majorallergen der Hausstaubmilbe DerP1 oder TNF-alpha stimuliert und anschließend die Interleukinindukion von IL-6 und IL-8 durch RT-PCR bestimmt.
Ergebnisse: Derp1 induzierte sowohl in der konventionellen Kultur die IL-6 und IL8-Produktion (Faktor 6,4 bzw. 6,2), aber auch im Air-Liquid-Interface (Faktor 2,1 bzw. 1,3). TNF-alpha induzierte in der konventionellen Kultur die IL-6 und IL8-Produktion (Faktor 2,4 bzw. 2,1), ebenso auch im Air-Liquid-Interface (Faktor 2,1 bzw. 1,3).
Diskussion: Beide Systeme lassen sich hinsichtlich einer Interleukinproduktion stimulieren. Die Inflammationskaskade bleibt somit in beiden Methoden enthalten. Die Interleukinproduktion war im Fall des Air-Liquid-Interface jedoch geringer. Die Methode der Kultivierung nasaler Schleimhautzellen kann somit die Interleukinproduktion und Stimulierbarkeit von IL-6 und IL-8 beeinflussen. Es ist nun zu überprüfen, welches in vitro Kultivierungssystem hinsichtlich der Zytokinproduktion der in vivo Situation entspricht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.